Schweiz: Niedrigere Trassenpreise und Rabatt für lange Güterzüge

05. März 2019
Die Gebühren für die Nutzung des Schienennetzes in der Schweiz sollen um jährlich rund 80 Millionen Euro gesenkt werden. Diese Entlastung soll an die Kunden weitergegeben werden, hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) vorgeschlagen. Im Güterverkehr stärke dies die Verlagerungspolitik, im regionalen Personenverkehr könnten so mehr Mittel in attraktive Angebote investiert werden. „Beides verbessert die Wettbewerbsfähigkeit des Schienenverkehrs“, betont das BAV. Die Schweizer Regierung muss der Maßnahme noch zustimmen.
Die Senkung der Trassenpreise beruht auf einer Überprüfung der Grenzkosten. Diese seien etwa bei den Stellwerken dank Effizienzsteigerungen und fortschreitender Automatisierung rückläufig, und entsprechend könnten die Preise angepasst werden. Das BAV erwartet, dass die Eisenbahnverkehrsunternehmen den Güterverkehr durch eine angepasste Verrechnung von Transportkosten entlasten. Das komme der verladenden Wirtschaft zugute. Die jährlich eingesparte Summe beläuft sich hier einschließlich Fernverkehr auf umgerechnet 18 bis 27 Millionen Euro.
Im Rahmen der Revision der Netzzugangsverordnung schlägt das BAV weiter vor, den Lärmbonus für leise Güterzüge für vier weitere Jahre beizubehalten. Zwar sind in der Schweiz laute Güterzüge ab 2020 durch neue Lärmgrenzwerte verboten. „Weil die EU dieses Verbot aber erst später umsetzt, bleibt der Lärmbonus als Anreiz zur Umrüstung auf leise Bremsen wichtig“, erläutert das BAV. Der Anspruch auf den Lärmbonus soll nur gewährt werden, wenn sämtliche Wagen eines Zuges umgerüstet sind. Neu vorgesehen ist beim Trassenpreis ein Rabatt für lange Güterzüge, um die effiziente Nutzung der neuen Alpentunnel weiter zu fördern.