Europa Truck Trial 2017: Die Sieger stehen fest

11. Sept. 2017
Am Sonntagnachmittag erst standen die Europameister in den verschiedenen Klassen des Europa Truck Trial fest.
Was für eine Saison und was für ein Finale. Der Sonntag in Straßberg hat einmal mehr gezeigt, dass mit den Zwischenständen am Samstag noch lange nichts entschieden ist. Truck Sport Borzym verbessert sich beispielsweise von acht auf fünf, BFS Trucksport sichert sich nach Platz zwei am Samstag den Sieg am Sonntag.
Die Meister sind zurück
Um ein besonders spannendes Finale abzuliefern, haben die Dreiachser, vor allem die Titelaspiranten Hamm und Borzym immer wieder die Plätze getauscht. Am Ende ist aber alles ganz einfach: Die Meister von 2016 verteidigen ihre Titel - in allen Klassen.
Ebenso nervenaufreibend trieben es die Vierachser. Noch in der vorletzten Sektion haben Schoch und Reicher nur zwei Fehlerpunkte getrennt. Erst ganz am Schluss kann sich der alte und neue Meister gegen Rudi Reicher Junior samt Papa durchsetzen.
Bei den Protos konnte für Karl Vavrik eigentlich nicht mehr viel schiefgehen. Doch tatsächlich waren beim letzten Lauf so viele Teams gemeldet, dass sich für den österreichischen Mehrfachmeister zumindest ein letzter Platz gerächt hätte. Da durchlebte Karl sicher eine Schrecksekunde, als er in Sektion 21 an einem auf den ersten Blick simplen Felsblock scheiterte. Der porschebefeuerte Proto namens Jolly Jumper wird, Kommissar Hermann Schmitz bringt es auf den Punkt, zum Jolly Hänger. Karl hat seinen Boliden ganz klassisch aufgebockt. Nichts geht mehr ohne Bagger.
Anti-Austria-Fels
Ähnliche Probleme hat auch das Zebra Zil Offroad Team. Auch Bernhard Faxe Fuchs setzt seinen Dreiachser auf den Fels. Pech im Unglück: Beim Kontakt mit dem Fels wird die Druckluftversorgung beschädigt. Der Zil zischt fast ebenso laut wie er schnaubend versucht, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien. Mangels Luft ist dies aber vergebens. Die Bremsen an allen sechs Rädern sind blockiert. Am Ende hilft nur ein Bagger an der Front und die helfend-ziehende Hand von Team Hamm am Heck, um das Zebra aus der Sektion zu bugsieren.
Der schwarze Höllenhang
Leicht dramatisierend, aber trotzdem treffend beschreibt Kommentator Udo Cloer eine andere Schlüsselstelle der Sektion. Der Asphaltberg inklusive mehrerer Steilhänge hatte schon am Samstag seine Opfer gefordert. Am Sonntag scheint es vor allem zwei Varianten geben: Aufwärts in einem Zug, oder Rückzug. Nur wenige schaffen die steile Auffahrt beim zweiten oder dritten Anlauf. Das bekommen auch MAN at Work, am Steuer Hermann Stegmaier, und Philipp aus dem Hanfbachtal zu spüren. Beiden fehlt es am Hang an der nötigen Portion Schmackes. Philipps Ehefrau Paula sieht es gelassen: "Philipp fährt eben gemütlich."
Die Platzierungen in Straßberg
Bei den Zweiachsern sichert sich Team Plein Gaz den Sieg und gleichzeitig den Vizemeistertitel. Dahinter kommt Team Avia aufs Treppchen, vor Dauphidrome und Gangs of Sud Est. Das Schlusslicht markiert Team Bardy-Allart. Die französischen Trialer liefern in Straßberg wieder einmal einen spektakulären Abflug ab. Ihr Unimog überschlägt sich vornüber und kommt am Schluss äußerst unsanft auf den Rädern zum Stehen - Gift für die Wirbelsäule. Direkt nach dem Salto verkünden die beiden, dass sie ihr Lenkrad an den Nagel hängen. Dennoch wollen sie dem Truck Trial nicht nur als Zuschauer erhalten bleiben.
In der Kategorie drei Rahmen zwei BFS-blaue MAN das Feld ein. Hermann Stegmaier (MAN at Work) kommt auf den undankbaren zwölften Platz und verpasst damit die Punkteränge. Auf Platz elf und zehn folgen Team Aigner II und Team Aigner. Team Bodensee kommt auf Rang neun, hinter Team Hamm. Mit dem achten Platz ist für die Franzosen auch die Meisterschaft entschieden. Sie gingen nach dem vorletzten Lauf in Limberg punktgleich mit Truck Sport Borzym ins Finale. Zwischen Borzym und Hamm reihen sich noch Philipp aus dem Hanfbachtal und Zebra Zil ein. Auf Platz vier folgt Team Meritor Trial Force mit Felix und Leonie Funke. Die Treppchenplätze gehen an Team Koren (drei), Team Alsace Truck (2) und schließlich an die Spitzenreiter BFS Trucksport Team.
Nach einem echten Herzschlagfinale beenden die Vierachser den letzten Lauf in der Reihenfolge Schoch (eins), MSC Truck Trial Team Cloppenburg (zwei) und Truck Trial Team Reicher.
Die Prototypenkrone geht an Fans on the Road, die Karl Vavrik schon einmal einen Vorgeschmack darauf geben, was er im kommenden Jahr zu erwarten hat. Für Norbert Stummerer scheinen die Lehrjahre nun endgültig vorüber. Auf Platz zwei und drei folgen Team JCCMog und Team Manent-Cellier. Auf vier folgt KVK vor Les P'tits Suisse und den Newcomern vom Praga Truck Trial Team Bodensee, die trotz Herkunft und Farbe rein gar nichts mit dem Bodensee-Team von Reiner Lotzmann und Erika Oesterle zu tun haben.