Citroën präsentiert den Berlingo 2018

26. Juni 2018
Auch den Berlingo hat der PSA-Konzern grundlegend überarbeitet. In der dritten Auflage bietet er mehr Platz und weiterhin zahlreiche praktische Details. Wie die erste Fahrt zeigt, ist er dabei auch ziemlich komfortabel.
Seit 1996 gibt es den Berlingo. Bereits die erste Generation war nicht nur Transporter, sondern auch beliebtes Freizeit- und Familienmobil. So verwundert es kaum, dass die aktuelle dritte Generation ab September zuerst in dieser Variante bei den Händlern steht, während der fensterlose Transporter erst im späten Herbst folgt. Der Kastenwagen bietet je nach Radstand zwischen 3,5 (M) und 4,0 (XL) Kubikmeter Laderaum. Auf Wunsch bietet die Fahrerkabine Extenso, quasi als Doppelkabine, zwei Sitzreihen und damit Platz für bis zu sechs Personen. Wie bisher auch hat Peugeot mit dem Rifter ein Partnermodell im Programm, neu in der Gemeinschaft ist der Opel Combo. Der Berlingo Kastenwagen kommt wahlweise in den Ausstattungslinien Worker oder Driver. Die Nutzlast beträgt 1.000 Kilogramm. Das Ladeabteil bietet auch zwischen den Radkästen genügend Platz. So passen auch in den Berlingo zwei Europaletten.
Deutliche Unterschiede beim Design
Die Drillinge unterscheiden sich deutlich im Design. Beim Berlingo kombiniert Citroën rundliche Formen mit typischen Elementen wie den seitlichen Kunststoffplanken und zweiteiligen Frontscheinwerfern. Unverändert steil steht die nach oben öffnende Heckklappe, die Zugang zum jetzt noch größeren Laderaum gibt. Das liegt kaum an gewachsenen Abmessungen, mit nun 4,40 Metern Länge beträgt der Vorsprung gegenüber dem Vorgänger nur zwei Zentimeter. Die Ladekante liegt auf angenehmen 57 Zentimetern Höhe, 775 Liter Ladevolumen bei fünf Sitzplätzen sind 100 Liter mehr als noch zuvor. Wer mehr Platz möchte, hat die Möglichkeit, eine 35 Zentimeter längere XL-Version mit 1050 Litern Gepäckraum zu wählen. Beiden Berlingos gemein ist serienmäßig eine geteilte Rückbank, die in den höheren Ausstattungen drei Einzelsitzen weicht. Die lassen sich einzeln umlegen, jedoch nicht ausbauen. Das Maximalvolumen soll dennoch über 3.000 Litern liegen, mit der optional umlegbaren Beifahrersitzlehne passen bis zu 2,70 Meter lange Gegenstände in den Citroën. Auch hier bietet die Langversion 35 Zentimeter mehr, die den hintersten Passagieren zu Gute kommen. Nur beim Berlingo XL sind die zwei auf Wunsch erhältlichen Sitze in der dritten Reihe um 13 Zentimeter längs verstellbar. So passen entweder Erwachsene in die letzte Reihe oder Gepäck in den Kofferraum. Im kurzen Berlingo sind sieben Personen dagegen nur auf kurzen Strecken angemessen untergebracht.
Als Pkw perfektes Familienauto
Vorn und in der zweiten Reihe mangelt es dafür nie an Bewegungsfreiheit. Der Berlingo ist nach wie vor das perfekte Hochzeitsauto: Der Bräutigam kann den Zylinder einfach auflassen, soviel Weite ist über dem Scheitel der Passagiere. Doch auch für eventuelle Kinder ist genug Raum, wer die Einzelsitze wählt, bekommt drei Isofix-Befestigungspunkte nebeneinander. Hier kommt dann auch die Sternstunde der Schiebetüren, doch leider hat es beim kurzen Berlingo nur die rechte Tür in die Serienausstattung geschafft. Die „Live“ genannte nächstbessere Ausstattung hat den besseren, weil beidseitigen Zugang. Außerdem sind dann auch so selbstverständliche Dinge wie Radio und Klimaanlage an Bord.
Elektrische Fensterheber auch in den Schiebetüren
Letztere ist angesichts der großen Fensterflächen beinahe unverzichtbar. Dafür genießen die Insassen gute Aussicht, auf Wunsche öffnen gar die Fenster in den Schiebetüren elektrisch. Die Bedienung per aufgesetztem Touchscreen gelingt leicht, an Ablagen mangelt es wahrlich nicht. Bis zu 28 Staufächer haben die Ingenieure versteckt, eines davon versteckt sein beachtliches Volumen unter einer nach oben öffnenden Klappe auf der Armaturentafel. Möglich macht´s ein im Dach versteckter Beifahrerairbag.
Leise Motoren, bequemes Fahrwerk
Solche praktischen Details machen den Berlingo aus. Weniger spektakulär geht es unter dem Blech zu. Dort steckt im Vorderwagen die bekannte EMP2-Plattform, die für leise Motorgeräusche und wenig Gewicht sorgt. Die Hinterachse stammt vom Vorgänger, wurde aber zugunsten besserer Federung überarbeitet. So kommen selbst fiese Schlaglöcher nur gut gedämpft Innen an, die (zu) weichen Sitze halten die letzten Stöße von den Passagieren fern. Kurven sind nicht die Paradedisziplin des Berlingos, er durcheilt sie dennoch sicher und zielgenau. Auf der Motorenseite gibt es vorerst nur einen Dreizylinder-Benziner und einen Vierzylinder-Diesel, letzteren immerhin in zwei Leistungsstufen. Auf ersten Testfahrten stand die stärkere 130-PS-Version des 1,5-Liter-Selbstzünders parat. Er weiß mit kultiviertem Lauf und guter Durchzugskraft zu gefallen, zudem harmoniert er prima mit der achtstufigen Automatik. Sie schaltet sanft und treffsicher, kostet aber 1680 Euro (netto) Aufpreis. Den 100 PS-Diesel und den 110 PS-Benziner gibt es nur mit Schaltgetriebe. Den Benziner gibt es ab 16.042 Euro, der günstigste Diesel kostet 1.000 Euro mehr. Wie alle Modelle aus dem PSA-Konzern erfüllt auch der Berlingo stets die aktuellste Euro 6d-Temp-Norm, er kommt also auch künftig problemlos in Innenstädte. Nicht nur dort helfen aktuelle Assistenzsysteme dabei, Unfälle zu vermeiden. So bremst der Berlingo automatisch vor Hindernissen, warnt vor Verlassen der Fahrspur und Fahrzeugen im toten Winkel und parkt auf Wunsch sogar automatisch ein. Das ist dann spätestens beim fensterlosen Transporter ganz praktisch.