Umfrage: Das bewegt Speditionen in Zukunft
Das 30-jährige Bestehen des ETM Verlags und seiner Fachzeitschrift trans aktuell ist Anlass für eine Umfrage unter 30 Unternehmen.
Die Redaktion befragte 30 Geschäftsführer mittelständischer Spediteure nach ihren Megathemen. Dabei ergab sich ein klares Bild: Für mehr als die Hälfte von ihnen sind es Klimaschutz und Nachhaltigkeit und damit zusammenhängend der Einsatz von alternativen Antriebstechnologien. An zweiter Stelle folgen mit gleicher Stimmenzahl das autonome Fahren sowie die Bewältigung des Fahrermangels. Weiteres Megathema für Spediteure ist die Digitalisierung. Als Beispiele nennen die Unternehmer hier weitere Fortschritte beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz und der Blockchain-Technologie.
Umfrage unter eurotransport VIP-Club
Der ETM Verlag hat die Umfrage unter den 30 Mitgliedern seines eurotransport VIP-Clubs durchgeführt – alles mittelständische Unternehmerinnen und Unternehmer, mit denen ETM seit Jahr und Tag vertrauensvoll zusammenarbeitet. 24 Betriebe haben sich an der Umfrage beteiligt. Anlass für die Erhebung ist das 30-jährige Bestehen des Verlags sowie seiner Fachzeitschrift trans aktuell, die am 13. Mai ihre Jubiläumsausgabe herausgibt. Alle Befragten kommen mit Bild, Steckbrief zum Unternehmen und ihren Aussagen in der betreffenden Ausgabe zu Wort.
Mit Blick auf das Top-Thema Nachhaltigkeit und alternative Antriebskonzepte sagt ein Spediteur: „Die Jahre bis 2026 werden entscheidend für unser Gewerbe.“ Es ist zu erwarten, dass bis dahin die unterschiedlichsten Antriebskonzepte, auch der etablierten Hersteller, auf den Straße unterwegs sein und gegeneinander wetteifern werden. Beim autonomen Fahren äußern die Unternehmer die Hoffnung, dass dies auch zu mehr Verkehrssicherheit führen wird. Was den Fahrermangel angeht, braucht es nach Auffassung der Spediteure auch Information und Aufklärung: „Wir müssen den jungen Menschen mit auf den Weg geben, welche tollen Entwicklungsmöglichkeiten unsere vielseitige Branche zu bieten hat.“
Die Meilensteine der vergangenen 30 Jahre
Das Fachblatt trans aktuell wollte auch wissen, welches die großen Themen der vergangenen 30 Jahre waren. Klarer Favorit ist hier die Digitalisierung, die von jedem zweiten Unternehmen genannt wurde. Dabei zeigte sich auch, welch vielfältige Aspekte und Auswirkungen sich durch digitale Prozessketten ergeben. Als Stichworte in dem Zusammenhang nannten die Unternehmen den Siegeszug des Internets, die Einführung des Barcodes, Telematiksysteme und die Live-Überwachung des Transports.
„Vor 30 Jahren haben wir noch mit gedruckten Frachtbriefen gearbeitet und über Telefax, Festnetz und Betriebsfunk miteinander kommuniziert“, sagt ein Unternehmer und ergänzt: „Gut kenne ich noch die Zeit, als man nicht wusste, wo sich die Sendung befindet und wann sie ankommen wird.“
Jeweils drei Nennungen entfielen auf die Frage nach den Meilensteinen der vergangenen drei Jahrzehnte auf den Wegfall der Tarifbindung ab 1994, die EU-Osterweiterung ab dem Jahr 2004 sowie das Wachstum des weltweiten Handels. Er brachte der Branche einen zusätzlichen Schub.
Spediteur: Menschen machen Unternehmen aus
Gefragt hat trans aktuell weiterhin nach den Highlights innerhalb der Unternehmen seit dem Jahr 1992. Hier gab es erwartungsgemäß eine Vielzahl an Nennungen. Von 25 Prozent der Unternehmen und damit am häufigsten genannt wurde der Einstieg in die Lager- und Kontraktlogistik. Je drei Nennungen entfielen auf die Entwicklung digitaler Lösungen, auf den Umzug in neue Geschäftsräume, je zwei auf den Einstieg in intermodale Verkehre beziehungsweise auf den erfolgreich vollzogenen Generationswechsel im Unternehmen. Doch auch nicht jede Spedition wollte sich hier festlegen beziehungsweise ein einzelnes Ereignis nennen. „Es sind die Menschen, die ein Unternehmen ausmachen. Das wird auch zukünftig ein wichtiger Schlüssel für eine positive Unternehmensentwicklung sein“, teilt ein Firmeninhaber mit.