Umweltbundesamt: Emissionen im Verkehrssektor sind gestiegen

27. März 2018
Laut erster Prognose-Berechnung des Umweltbundesamtes (UBA) wurden in Deutschland 2017 insgesamt 904,7 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – 4,7 Millionen Tonnen weniger als 2016. Während die Emissionen im Energiebereich deutlich zurückgingen, stiegen sie im Verkehrssektor sowie in der Industrie an. Gegenüber 1990 hat Deutschland seine Emissionen bis zum Jahr 2017 um 27,7 Prozent gesenkt. Das für 2020 vereinbarte Klimaziel, eine Emissionssenkung von 40 Prozent gegenüber 1990 zu erreichen, möchte die Bundesregierung so schnell wie möglich realisieren. Bis 2030 müssen die Emissionen um mindestens 55 Prozent gesenkt werden.
Die neue Bundesumweltministerin Svenja Schulze erklärt dazu: „Im Verkehrsbereich geht die Entwicklung immer noch in die falsche Richtung. Für Klimaschutz und saubere Luft brauchen wir eine grundlegende Verkehrswende. Das muss ein Schwerpunkt in dieser Legislaturperiode werden. Wir werden in diesem Jahr erstmals ein Klimaschutzgesetz vorbereiten und 2019 verabschieden. Damit werden wir sicherstellen, dass wir das 2030-Ziel zuverlässig und verbindlich erreichen.“
Im Verkehrssektor stiegen die Emissionen 2017 verglichen mit 1990 um 3,8 Millionen Tonnen auf 170,6 Millionen Tonnen an (plus 2,3 Prozent). Laut Umweltbundesamt ist einer Gründe der Anstieg des Pkw-Bestands im Jahr 2017 um rund 1,5 Prozent. Mehr Autos auf der Straße lassen höhere Fahrleistungen und damit höhere Treibhausgasemissionen erwarten.
Auch bei Lkw und Sattelzugmaschinen sind die Bestände 2017 deutlich gewachsen (+ 4,1 Prozent beziehungsweise + 4,4 Prozent). In Kombination mit der guten Konjunktur führte das zu mehr Gütertransporten auf der Straße. Durch den schrumpfenden Anteil von Diesel-Pkw und den wachsenden Anteil von Benzin-Pkw bei den Neuzulassungen ist der Anstieg der Emissionen dagegen relativ gering. Zusammen mit dem Trend zu stärker motorisierten Pkw verursacht dies nur ein Plus von maximal 0,2 Millionen Tonnen im Jahr 2017.
UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: „Es ist falsch, dass wir nur mit dem Diesel unsere Klimaziele erreichen können. Wir brauchen generell weniger und viel sparsamere Fahrzeuge, egal womit diese angetrieben werden. Die derzeit von der EU-Kommission vorgeschlagenen CO2-Flottenzielwerte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge für 2025 und 2030 sind nicht ausreichend. Hier müssen wir schnell nachsteuern, sonst werden wir die für 2030 gesteckten Klimaziele im Verkehr nicht erreichen.“