Umweltbundesamt will Emissionshandel ausweiten
Das Umweltbundesamt (UBA) plädiert für die Ausweitung des Emissionshandels. Die Klima-Emissionen in der EU können nach Einschätzung des Umweltbundesamtes (UBA) bis 2030 um 60 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. Dafür müsste allerdings auch der Verkehr einen größeren Beitrag leisten als bisher. „Eine Möglichkeit besteht darin, den Emissionshandel auch für Brennstoffe wie Benzin, Diesel, Gas oder Öl einzuführen“, schlägt das UBA vor. Diese Maßnahme wäre hilfreich, um auch diese Emissionen europaweit kosteneffizient und verlässlich zu senken. Außerdem würden beträchtliche Finanzmittel generiert, die von den Staaten für klimafreundliche Investitionen genutzt werden könnten.
Verschärfte Flottengrenzwerte
Die Europäische Kommission hatte im September vorgeschlagen, die Klima-Emissionen der EU bis 2030 um mindestens 55 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Das UBA hat jetzt mehrere Optionen vorgestellt, wie sich EU-weit sogar eine mindestens 60-prozentige Minderung bis 2030 umsetzen lässt.
Parallel zur Erweiterung des Emissionshandels kann sich die Bundesbehörde verschärfte Flottengrenzwerte für Pkw oder Lkw vorstellen, die verbindliche Anstöße für ein Absenken der Emissionen geben sollen.
Schnelle Reform nötig
Zentral sei eine schnelle Reform des Emissionshandels, der zu den effizientesten EU-Klimaschutzinstrumenten gehöre, betonte UBA-Präsident Dirk Messner. Ein Großteil der bis 2030 erforderlichen Emissionsminderungen könne und sollte durch ihn erfolgen. Gleichzeitig seien jedoch größere Emissionsminderungen in den Sektoren Gebäude und Verkehr erforderlich, die davon nicht erfasst würden. Das UBA legt Wert darauf, dass sein neuer wissenschaftlicher Anstoß kein Beitrag im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ist.