Wieder mehr Verkehrstote auf deutschen Straßen
Die Zahl der im Verkehr getöteten Personen hat sich auf 3.265 erhöht. Diese Zahl hat das Statistische Bundesamt (Destatis) bekannt gegeben. Die Deutsche Verkehrswacht (DVW) und der Deutsche Verkehrsrat (DVR) nehmen Bund und Länder in die Pflicht.
3.265 Verkehrstote im Jahr 2018 – das macht 2,7 Prozent oder 85 Getötete mehr als im Vorjahr. „Das Ziel der Bundesregierung, die Zahl der Getöteten von 2010 bis 2020 um 40 Prozent zu senken, rückt in immer weitere Ferne“, kommentiert Professor Walter Eichendorf, Präsident des DVR, die vorläufigen Zahlen.
Vor allem kamen mehr Rad- und Kraftfahrer ums Leben. „Die vielen getöteten Radfahrer zeigen, dass hier dringend mehr passieren muss. Wir brauchen gute Angebote für Pedelec-Nutzer, ältere Radfahrer und bei Infrastruktur sowie Abbiege- und Notbremsassistenten“, sagt der DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig. Vor allem müssten sich Verkehrsteilnehmer der Verantwortung für sich selbst und für andere bewusst sein und danach handeln.
Ähnlich sieht das Eichendorf: Rad- und Kraftfahrer seien im Straßenverkehr besonders gefährdet. In den vergangenen Jahren hätten der Bund, die Länder und Kommunen die Sicherheit von Radfahrern und Bikern zu sehr vernachlässigt. „Der Radverkehr nimmt besonders innerorts zu. Dort steigen die Unfallzahlen. Der Straßenraum muss so gestaltet werden, dass Rad- und Kraftfahrer sicher ankommen können“, sagt er. Die neuen Empfehlungen zu Radverkehrsanlagen (ERA) müssten dem gewachsenen Verkehr Rechnung tragen. Hier seien besonders die Länder gefordert. Dasselbe gelte für das Merkblatt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf Motorradstrecken („MVMot“).
Nach Angaben von Destatis erhöhte sich in 2018 außerdem die Verletztenanzahl um 1,1 Prozent auf 394.000. Zudem gab es 1,7 Prozent mehr Unfälle mit Personenschaden (rund 307.900). Lediglich bei den polizeilich erfassten Unfällen gab es einen leichten Rückgang. Der Wert sank um 0,4 Prozent auf rund 2,6 Millionen.