UPS liefert Paket per Drohne vom Zustellfahrzeug aus

22. Feb. 2017
Drohnen, die vom Dach eines Zustellfahrzeugs aus Sendungen zustellen? Auf der IAA Nutzfahrzeuge hatte Daimler mit der Transporterstudie Vision Van eine entsprechende Lösung vorgestellt. Nun zeigt sich, dass die Umsetzung solcher Szenarien schneller möglich ist, als so mancher noch im September gedacht hätte: Der US-Kurier- und Expressdienst UPS hat mitgeteilt, dass er Zustellungen per Drohne von einem Fahrzeug aus erfolgreich absolviert hat. Die Drohne habe eigenständig Pakete an einen Privathaushalt geliefert und sei dann zum Fahrzeug zurückgekehrt, erklärte das Logistikunternehmen. In der Zwischenzeit habe der Fahrer seine Route fortgesetzt und andere Sendungen ausgeliefert.
Erprobt hat UPS das Ganze nach eigenen Angaben in Tampa, Florida. Projektpartner war die in Ohio ansässige Workhorse Group, die sowohl Elektro-Lkw als auch Drohnen fertigt. An dem Fluggerät ist demnach ein Korb befestigt, der über eine Luke im Fahrzeugdach in die Fahrgastzelle hineinragt. Der Zusteller im Fahrzeug belädt den Korb und schickt die Drohne per Knopfdruck auf die Reise. Der Flugkörper mit dem Namen Horse Fly kann sich demnach bis zu 30 Minuten in der Luft aufhalten und Pakete mit einem Gewicht bis etwa 4,5 Kilogramm transportieren.
Der UPS-Verantwortliche für Nachhaltigkeit, Marc Wallance, hält die Zustellvariante per Fluggerät vor allem in ländlichen Gebieten für sinnvoll. „Dort liegen oftmals viele Meilen zwischen den einzelnen Zustellorten“, erläutert er. Entfalle nur ein einziger Zufahrtsweg für den Lkw, sei das ein großer Schritt zu mehr Effizienz innerhalb des UPS-Netzwerks und gleichzeitig zur Reduzierung der Emissionen. Eine Ersparnis von nur einer Meile pro Zusteller am Tag könne über das Jahr hinweg die Kosten um bis zu 50 Millionen US-Dollar senken, heißt es in der Mitteilung. Gleichzeitig bekräftigt der Konzern aber, dass es ohne Zusteller auch weiterhin nicht gehen wird. „Die Zusteller bleiben das Gesicht unseres Unternehmens – und das wird auch so bleiben“, betont Wallace.