USA wollen laschere Umweltnormen für Neuwagen

04. Apr. 2018
In den USA sollen die Umweltnormen für Neuwagen gesenkt werden. Der Chef der staatlichen Umweltschutzbehörde EPA, Scott Pruitt, sagte, die Regierung arbeite an angemesseneren Kraftstoffeffizienz-Standards für die Autoindustrie. Die Vorgänger-Regierung unter Barack Obama habe die Werte politisch motiviert unrealistisch hoch angesetzt, betonte er Medienberichten zufolge. Vorgesehen ist bisher, dass der Verbrauch im Vergleich zu 2010 bis 2025 in etwa halbiert wird und nur noch 4,4 Liter Sprit auf 100 Kilometer beträgt. Die EPA wolle dafür sorgen, dass Autos nicht aufgrund von Effizienzstandards teurer würden, sagte Pruitt, der den Klimawandel abstreitet.
Die Auto Alliance, eine US-amerikanische Automobil-Handelsgruppe, die die zwölf größten Hersteller im Land vereint, bewertete den Schritt der Regierung von Donald Trump als eine „richtige Entscheidung“ und „notwendigen Schritt“. Ein geringerer Spritverbrauch werde am ehesten erreicht, wenn mit dem Kauf eines erschwinglichen, effizienteren Neufahrzeugs ein älterer Wagen ersetzt werde. Außerdem würden auch Sicherheitskriterien und andere Innovationen weiterentwickelt, „und wir wollen diese Technologien - mit allen ihren Vorteilen - so schnell wie möglich auf die Straße bringen“, heißt es in einer Stellungnahme. Zur Auto Alliance gehören neben General Motors und Toyota unter anderen auch BMW, Mercedes-Benz USA, Porsche und Volkswagen Group of America.
Unterdessen haben elf US-Bundesstaaten und 50 Bürgermeister angekündigt, die bisher festgelegten Werte beizubehalten. „Alle Amerikaner … verdienen es, mit Autos und leichten Lkw zu fahren, die sparsam sind und wenig Schadstoffe ausstoßen, die an der Tankstelle Geld sparen, unsere Gesundheit verbessern und amerikanische Arbeitsplätze sichern“, betonten die Justizminister der Staaten in einer Erklärung. Der kalifornische Justizminister Xavier Becerra zeigte sich bereit, gegen den „Krieg der Regierung gegen unsere Umwelt“ zu klagen. Kalifornien sei nicht durchs Zuschauen die sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt geworden.