VDA Logistik-Award 2018 geht an Bosch und MAN
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte in diesem Jahr die Qual der Wahl: Erstmals gibt es zwei Sieger.
Für eine vernetzte Intralogistiklösung für Fertigungswerke bringt dem Automobilzulieferer Bosch den Sieg. Der Nutzfahrzeug-Hersteller MAN Truck & Bus AG erhält den Preis für die innovative und transportkostenoptimierende Software ConMa zur Leergutdisposition.
„Die heute ausgezeichneten Konzepte zeigen die enorme Innovationskraft unserer Industrie. Vernetzung und Digitalisierung werden nicht nur den Verkehr von morgen flüssiger und sicherer machen, sie ermöglichen zudem intelligente Logistiklösungen und neue Fabrikkonzepte“, sagt VDA-Präsident Matthias Wissmann im Rahmen der Abendveranstaltung zum Forum Automobillogistik von VDA und Bundesvereinigung Logistik (BVL) in Frankfurt
Bosch verbessert Produktionssteuerung und innerbetrieblichen Transport
Bosch etwa verknüpft selbstentwickelte Lösungen wie ProCon für die Produktionssteuerung und den innerbetrieblichen Transport. Dies umfasst Logistik-Abläufe vom Kundenbedarf über die Einplanung auf Maschinen und Anlagen bis hin zur Steuerung von klassischen und autonomen Transportmitteln.
In mehr als 50 Werken können durch den synchronen Datenaustausch und die Vernetzung digitaler Prozessschritte Buchungen, Nachbestellungen und beispielsweise Anpassungen von Kanban-Kreisläufen in Echtzeit automatisiert erfolgen. Lagerbestände und manuelle Tätigkeiten werden reduziert. In Summe steige dadurch die Produktivität. „Logistikketten werden dadurch effizienter, sicherer und flexibler – sowohl in der Intralogistik als auch in unseren weltweiten Wertschöpfungsnetzwerken“, sagt Andreas Reutter, Mitglied der Geschäftsleitung des Zentralbereichs Einkauf und Logistik bei Bosch.
MAN optimiert Leergut-Disposition
MAN Truck & Bus hat innerhalb von acht Monaten die Software ConMa. Diese soll beim Optimieren der Leergutdisposition helfen und ist seit Oktober 2016 im Werksverbund von MAN Truck & Bus im Einsatz. Nach Angaben des Unternehmens wurden über die Software bereits mehr als sechs Millionen Behälter verplant und verschickt.
ConMa wirke sich auf alle Partner in der Supply Chain positiv aus. Die Software bilde den kompletten Dispositionsprozess in einer Anwendung ab. Sie stellt eine werksübergreifende Standardisierung der Prozesse sicher. Dabei sorgen intelligente Algorithmen für eine bessere Transportauslastung und einen hohen Automatisierungsgrad. Nach Aussage von MAN konnten das Unternehmen auf diese Weise die Liefertreue und Produktivität steigern. Des Weiteren konnten die Transportkosten reduziert und CO2-Emissionen minimiert werden.
„Mit ConMa wurde das Container Management bei MAN neu gedacht“, sagt einer der beiden Projektleiter Dr. Matthias Conze. Und sein Kollege. Fabian Maier ergänzt: „Wir sind stolz, die Software in so kurzer Zeit an all unseren Standorten eingeführt und dabei so große Akzeptanz erfahren zu haben. Dies war nur möglich, indem wir von Anfang an die Anwender eng in einen agilen Entwicklungsprozess eingebunden haben.“