VDMA: Neue Seidenstraße darf keine Einbahnstraße werden

26. Apr. 2019
Die EU braucht nach Ansicht des VDMA ein eigenes Konzept für bessere Verbindungen zwischen Europa und Asien. „Die Neue Seidenstraßeninitiative Chinas darf Europa nicht als Zuschauer begleiten“, sagte Ulrich Ackermann, der beim Verband der Maschinen- und Anlagenbauer den Bereich Außenwirtschaft leitet. Bei den vielen Dimensionen von Verbindung müssten Handelswege, Verkehrs- und Energie- sowie digitale Netze, aber auch die Beziehungen zwischen den Menschen berücksichtigt werden. Derzeit finden ein Kongress in Peking statt, der das Vorhaben nach zunehmender Kritik aus dem Ausland weiter voranbringen soll.
„Das Modell einer neuen Seidenstraße darf für die betroffenen Länder nicht zu einer Einbahnstraße werden, die keine Entscheidungsoptionen beim Aufbau von Infrastruktur eröffnet“, führte Ackermann aus. Die Konnektivitätsstrategie der EU-Kommission sei daher der richtige Ansatz für ein Alternativangebot zum „chinesischen Weg“.
Das Projekt „One Belt - One Road“ sieht vor, die Verbindungen zwischen China und mehr als 80 Ländern weltweit auszubauen. Dabei sind nicht nur Europa und Asien, sondern auch Afrika, Australien oder südamerikanische Staaten einbezogen. Schätzungen zufolge gehen die Aufträge für bis zu 90 Prozent aller Verkehrsprojekte bisher an chinesische Unternehmen. Peking hat inzwischen mehr Offenheit gelobt, auch sollen Kreditvergabe und Korruption künftig besser kontrolliert werden. Für das Netz an Verbindungen will China bis zu 900 Milliarden Dollar bereitstellen.