Veda fordert Öffnung der Autohöfe

09. Apr. 2020
Die Vereinigung Deutscher Autohöfe (Veda) fordert in einem Brandbrief die Bundesländer dazu auf, die Restaurants an Autohöfen für systemrelevante Lkw-Fahrer öffnen zu dürfen.
Diese Erlaubnis wünscht sich die Vereinigung so kurzfristig wie möglich und appelliert in einem Brandbrief, der eurotransport.de vorliegt, an Ministerpräsidenten, Gesundheitsminister und Verkehrsminister der Länder. Die Lieferketten zur Versorgung der Bevölkerung mit den Waren des täglichen Bedarfs seien bis zum Zerreißen gespannt. Dabei sind Berufskraftfahrer genauso systemrelevant wie beispielsweise Kassen- oder Pflegepersonal. Gleichzeitig kommen Fahrer laut Veda an die Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit. Viele seien gar kurz davor, den Zündschlüssel abzuziehen.
Enorme Belastung für die Fahrer
Eine enorme Belastung für die Versorger der Nation ist, dass sie selbst eben nicht oder nur unzureichend versorgt werden. „Gleichzeitig sind die hygienischen Arbeitsbedingungen zunehmend menschenunwürdig geworden. Auch bei Firmen, bei denen es früher möglich war zu duschen, wird dies den Lkw-Fahrern heute verwehrt, ebenso der Toilettengang oder auch nur das Händewaschen. Autohöfe halten selbstverständlich Sanitäranlagen und Duschen für die Fahrer offen.“ Allerdings, so Veda weiter, seien die Mitgliedsbetriebe durch die behördlichen Corona-Bestimmungen in ihren Möglichkeiten, die Fahrer zu versorgen, massiv eingeschränkt.
Zugang zu Restaurants ermöglichen
„Um den Lkw-Fahrern in diesen extrem schwierigen Zeiten zu einem menschenwürdigeren Dasein zu verhelfen, beantragen wir, an den Autohöfen alle Speisen und Getränke to-go abgeben zu dürfen, und gleichzeitig den Fahrern die Möglichkeit zu geben, sich mit ihren Speisen (mit ausreichendem Sicherheitsabstand zueinander versteht sich) in das Restaurant setzen zu können und nicht wieder in ihre Fahrerkabine zu müssen, in der sie den ganzen Tag verbringen.“ Eine mögliche Infektion über das Servicepersonal werde dabei ausgeschlossen. Ähnlich wie im Supermarkt finde nur eine Warenausgabe und ein Kassiervorgang statt.
Berufskraftfahrer sind systemrelevant
Laut Veda geht hier das Land Thüringen bereits in die richtige Richtung. Dort setze man Raststätten und Autohöfe mit Beherbergungsbetrieben gleich und lasse dadurch diesen Weg zu. „Wir bitten Sie daher eindringlich auch im Namen des Bundesverbandes Güterkraftverkehr und Entsorgung e.V. – dem Spitzenverband des deutschen Transportlogistikgewerbes, diesem Ansatz zu folgen und auch allen anderen Autohöfen und Raststätten in der Bundesrepublik als systemrelevante Versorger zu gestatten, die ebenfalls systemrelevanten Lkw-Fahrer ordentlich und menschenwürdig zu versorgen.“ Dazu betont Veda: „Wir tragen dafür Sorge, die Bestuhlung so zu reduzieren, dass die Abstände eingehalten werden. Wir tragen dafür Sorge, dass nur Lkw-Fahrer und keine anderen Gäste das Restaurant betreten. Wir halten selbstverständlich saubere sanitäre Anlagen und Duschen für unsere Lkw-Fahrer vor.“