Verbände wollen Zugang zum Lkw-Führerschein erleichtern
Der Weg zum Lkw-Führerschein für Fahrer aus Drittstaaten wie Serbien soll leichter werden. Daher fordern Vertreter des Verbandes des Verkehrsgewerbes Rheinland (VDV Rheinland) und des Verbandes des Verkehrsgewerbes Rheinhessen-Pfalz (VVRP) nach einem Gespräch mit dem rheinland-pfälzischen Verkehrsminister Dr. Volker Wissing, die Prüfungen zur sogenannten beschleunigten Grundqualifikation und zur Grundqualifikation für andere Sprachen zu öffnen. Beide Prüfungen könnten laut einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Verbände aktuell ausschließlich in deutscher Sprache abgelegt werden.
Das Verkehrsministerium sicherte weiterhin Unterstützung dahingehend zu, dass der Kraftfahrerberuf als Mangelberuf anerkannt werde. Damit würden Förderpraktiken für die Verkehrsbranche bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern ausgebaut und zielgerichteter ausgestaltet.
Minister Wissing ziehe nach Angaben der Verbände in Erwägung, bei der Verkehrsministerkonferenz im Herbst über eine Initiative des Landes Rheinland-Pfalz die Themen Führerscheinrecht und Führerscheinkosten auf die dortige Agenda zu setzen.
Die Geschäftsführer der beiden Verbände, Heiko Nagel und Guido Borning sagen: „Es kann nicht sein, dass der Zugang zum Beruf des Kraftfahrers in den letzten Jahren zunehmend erschwert wurde, indem ein sehr restriktives Führerscheinrecht aufgebaut wurde und sich die Kosten für den Lkw- und Bus-Führerscheinerwerb mit aktuell mindestens 8.000 Euro in einen Bereich entwickelt haben, der mehr als das Doppelte dessen beträgt, was beispielsweise ein Führerschein in Österreich kostet, und wir andererseits allerorts händeringend Fahrpersonal benötigen, suchen und nicht finden.“ In den kommenden Wochen wollen die Verbandsvertreter aufgrund des Gesprächs Vorschläge und eine Themenliste erarbeiten und dem Minister ein Maßnahmenpaket vorschlagen. Verkehrsminister Wissing sagt: „Ein guter Anfang für einen offenen und ehrlichen Dialog. Wichtige Themen wurden besprochen. Ich freue mich auf die versprochen Fortsetzung.“
Die beiden Verbände befürchten aufgrund des Fahrermangels Engpässe in der gesamten Logistikbranche: „Der Fahrermangel hat gravierende Folgen für die gesamte deutsche Wirtschaft und Gesellschaft.“ Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Dr. Volker Wissing hatte die Vertreter der beiden Verbände des Verkehrsgewerbes Mitte April zu einem Austausch eingeladen.