Verband fordert ein Ende der LNG-Subventionen

28. Sept. 2021 Newsletter
Weil mit Flüssig-Erdgas (LNG) betriebene Lkw Straßentests zufolge nicht besser für das Klima als herkömmliche Diesel-Fahrzeuge seien, wünscht sich die Lobby-Organisation T&E ein Ende der Subventionen. Der Verband Transport & Environment (T&E) hatte die Technische Universität Graz beauftragt, einen konventionellen Diesel-Lkw und ein LNG-Fahrzeug mit Blick auf die Auspuffgase CO2, Methan und Lachgas zu vergleichen. Danach sind die Emissionseinsparungen vernachlässigbar. Über einen Zeitraum von 20 Jahren, stoße der S-Way LNG-Lkw von Iveco sogar 13,4 Prozent mehr Treibhausgase aus als der Stralis-Diesel-Lkw, so die Analyse. Über 100 Jahre gesehen liegt die Reduzierung nach Analysen von T&E bei 7,5 Prozent.
Methan bewirkt stärkere Erwärmung
Insbesondere das Methan ist problematisch, da es in den 20 Jahren nach seiner Freisetzung eine weitaus stärkere Erwärmung bewirke als CO2. Laut dem jüngsten UN-Klimabericht ist eine rasche Reduzierung dieses Gases von entscheidender Bedeutung, um einen katastrophalen Temperaturanstieg zu vermeiden. „Gas-Lkw sind eine Sackgasse bei der Emissionsreduzierung und verschärfen die Klimakrise schon heute“, sagte T&E-Frachtexperte Fedor Unterlohner. Es sei an der Zeit, dass Gastankstellen aus den Infrastrukturzielen der EU gestrichen würden und dass die Regierungen keine Anreize mehr für den Kauf von LNG-Lkw gäben.
Erneuerbares LNG reicht nicht aus
Auch erneuerbares LNG ist der T&E-Analyse zufolge keine Option. Die Nachfrage nach Biomethan für Lkw in den sechs größten europäischen Ländern würde die verfügbare Menge bei weitem übersteigen. Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen und Spanien könnten nur vier bis 28 Prozent ihres erwarteten Energieverbrauchs im Straßengüterverkehr im Jahr 2050 mit Biomethan decken. Der LNG-Lkw sei zudem bei den kleinsten und schädlichsten Partikelemissionen viel schlechter als der Diesel. So habe er in Tests 37mal mehr ultrafeine Partikel ausgestoßen, die tief in den Körper eindringen und als krebserregend gelten. Auch bei den NOx-Emissionen habe er nicht die vom Hersteller behaupteten Einsparungen von 90 Prozent erbracht.