Logistikbranche: Tarifverhandlungen vertagt

16. Nov. 2018
Auch in der vierten Verhandlungsrunde einigten sich Arbeitgeber und die Gewerkschaft Verdi nicht auf einen Abschluss.
Die Arbeitgeberseite hat ihren Vorschlag gegenüber der letzten Verhandlungsrunde noch einmal deutlich verbessert. Doch die Gewerkschaft ging auf diesen neuen Vorschlag nicht ein.
In der Summe unterbreitete die Arbeitgeberseite einen Vorschlag mit einem Volumen von über elf Prozent verteilt auf drei Jahre, in dem die stufenweise Anhebung der Jahressonderzahlung auf 100 Prozent enthalten war. Die Arbeitgeberseite hielt dies für ein verhandlungswürdiges Angebot. Die Arbeitnehmerseite währenddessen wies dieses als völlig unzureichend zurück. Die Verhandlungen wurden ohne neuen Termin vertagt.
Bis an die Schmerzgrenze
„Ich bin sehr enttäuscht, dass auch nach der vierten intensiven Verhandlungsrunde keine Einigung erzielt werden konnte. Die Arbeitgeberseite ist bis an ihre Schmerzgrenze und darüber hinaus gegangen. Dass dies von der Gewerkschaft nicht honoriert wurde und diese sich keinen Schritt auf uns zubewegt hat, ist für mich völlig unverständlich“, erklärt Michael Köhler (Schenker Köln), Vorsitzender der Kommission Tarif- und Sozialpolitik des Verbandes Spedition und Logistik NRW nach der Sitzung.
Die Gewerkschaft Verdi zeigt sich indes davon überzeugt, dass die Mitarbeiter in der Transport- und Logistikbranche finanziell deutlichen Nachholbedarf haben. „Die wirtschaftliche Situation ist super und die Branche wächst anhaltend“, erklärt Verdi. Gleichzeitig nehme die Arbeitsbelastung durch das Mengenwachstum zu. Es werde für die Unternehmen immer schwieriger, qualifizierte Nachwuchskräfte zu bekommen. Die Verdi-Verantwortlichen sind der Meinung, dass sich dies durch höhere Löhne und Gehälter sowie bessere Arbeitsbedingungen ändern könnte.