Volkswagen Nutzfahrzeuge: Rekordergebnis trotz Krisenmärkte
Das Geschäft bei VW Nutzfahrzeuge läuft gut. Im vergangenen Jahr verbuchte der Hersteller ein operatives Ergebnis von 504 Millionen Euro (plus 13 Prozent) bei einem Umsatz von 9,6 Milliarden Euro (plus 2 Prozent).
Das erfreuliche Ergebnis sei unter anderem durch Kosteneinsparungen in allen Bereichen von der Entwicklung über Einkauf und Produktion bis zum Vertrieb befördert worden, erklärte Dr. Eckard Scholz, Vorsitzender des Markenvorstands Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) auf der Bilanzpressekonferenz des Herstellers in Hannover. VWN nutzte die Jahrespressekonferenz, um erste Details zu den neuen Transportern VW T6 und Crafter zu präsentieren.
Erste Details zu Fahrerarbeitsplatz und Motoren
Den Nachfolger des Crafter, der bisher von Mercedes zusammen mit dem Sprinter gefertigt wurde, will VWN auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016 vorstellen. Ab Herbst 2016 soll er in einem neuen Werk im polnischen Wrzesnia nahe Posen vom Band laufen. Premiere des T6 soll am 15. April in Amsterdam sein. Vorbestellungen seien ab dem 20. April möglich. In Hannover stellte VWN indessen bereits Fahrerarbeitsplatz, Motoren und Infotainment-System vor.
Weltweit 445.000 Fahrzeug-Auslieferungen
Die weltweite Fahrzeugauslieferung von VWN stieg im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 445.000 Einheiten der Baureihen Caddy, Amarok, T5 und Crafter. Zugelegt hätten, so Scholz, besonders T5 und Crafter, während der Caddy die Vorjahreszahl nur knapp überschritten habe. Verluste verzeichnete VWN hingegen mit dem Amarok. Die Verkäufe seien weltweit um 12,2 Prozent auf 78.100 Fahrzeuge gefallen.
Rückgänge in Südamerika und Osteuropa
Dazu beigetragen hat laut VWN insbesondere die Krise in den südamerikanischen Märkten. Die Verkäufe des Amarok seien dort um 20 Prozent und in Brasilien sogar um ein Drittel zurückgegangen. Einen deutlichen Rückgang aller Baureihen verzeichnete der Hersteller ebenso in Osteuropa. Dort setzte VWN nur etwa 37.700 Fahrzeuge ab, 6,1 Prozent weniger als im Vorjahr. In Russland fielen die Verkaufszahlen um 20,8 Prozent auf rund12.600 Fahrzeuge.
Neues Werk im polnischen Wrzesnia
Den Caddy verkaufte VWN im vergangenen Jahr weltweit rund 148.000 mal (plus 1,6 Prozent). Der T5 kam auf 168.000 (plus 7,9 Prozent) und der Crafter auf etwa 49.200 (plus 11,6 Prozent) Auslieferungen. Scholz:“ Das Wachstum des Crafter in seinem hart umkämpften Fahrzeugsegment bestätigt, dass wir mit unseren Plänen, die Produktion des Nachfolgers in einer eigenen Fabrik zu verdoppeln, auf dem richtigen Weg sind“.
Potenzial für Leichtbaukoffer und Kühlfahrzeuge
Noch weiteres Potenzial für den Crafter sieht Scholz insbesondere im Segment Fahrgestelle mit Leichtbaukoffer und Kühlfahrzeuge. Gut sei das Geschäft 2014 auch in Westeuropa gelaufen, wo VWN rund 292.000 Fahrzeuge (plus 6,5 Prozent) auslieferte. Davon entfielen 12.000 Fahrzeuge (plus 4,6 Prozent) auf Deutschland. Den Marktanteil auf dem deutschen Markt bezifferte Scholz auf 32 Prozent.
Schwerpunkt auf Batterie-elektrischen Konzepten
Bei alternativen Antrieben will sich VWN künftig vorwiegend auf batterie-elektrische Konzepte konzentrieren, erklärte Scholz. Mit dem e-load-up biete man bereits eine belastbare Einstiegsmöglichkeit in den emissionsfreien Stadtverkehr. Der Stadtlieferwagen sei aber auch als Benziner und als Erdgas-Variante erhältlich. Bezogen auf das Verhältnis zum neuen Nutzfahrzeug-Vorstand bei VW, Andreas Renschler, meinte Scholz: „Da kam jemand, der das Geschäft kennt und den der nötige Pragmatismus auszeichnet.“ Infos zum Arbeitsplatz sowie Konzept des Infotainmentsystems und alles über die Motoren des neuen T6 finden sich in der Mai-Ausgabe von lastauto omnibus.