Volta Trucks: Neustart in Europa

04. Apr. 2024 Newsletter
Der Elektro-Lkw-Hersteller Volta Trucks bereitet sich mit einem vereinfachten und rentableren Geschäftsmodell auf sein Comeback in Europa vor.
Der neue Eigentümer Luxor Capital hat dafür eigens die Volta Commercial Vehicles Ltd. mit Sitz in Großbritannien gegründet. Rund 150 engagierte und erfahrene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten am Wiederaufbau des Unternehmens, heißt es in der ersten Pressemeldung unter dem neuen Dach.
Kundenauslieferungen noch 2024
Konkret seien die Vorbereitungen für die Serienproduktion des Elektro-Lkw Zero in vollem Gange. Der Zweiachser soll noch 2024 mit Gesamtgewichten von 16 und 18 Tonnen an Kunden ausgeliefert werden. In Großbritannien laufen laut Volta bereits Praxiserprobungen. Im zweiten Quartal soll eine größere Fahrzeugflotte auch in Deutschland, Österreich, Frankreich und Skandinavien an den Start gehen.
„Wir wollen die Aufträge bestehender Kunden abwickeln, die Lieferkette neu zusammenstellen, eine entscheidende Finanzierungsrunde abschließen und sicherstellen, dass die Serienfahrzeuge zur Auslieferung bereit sind“, erklärt Essa Al-Saleh, CEO von Volta Commercial Vehicles. „Wir haben viel aus unserer schwierigen Reise gelernt und gehen gestärkt und fokussierter denn je daraus hervor.“
Volta Zero ohne Aufbau?
Volta Trucks in seiner neuen Form will laut Al-Saleh ein Chassis-Cab-Produkt anbieten, das durch ein Wartungs- und Serviceangebot und Partnerschaften mit Aufbauherstellern unterstützt wird. Das könnte darauf hindeuten, dass Volta den Aufbau nun nicht mehr in Eigenregie auf das Fahrzeug montieren wird und stattdessen „nur“ ein Fahrgestell mit Fahrerkabine fertigt. Das würde eine Vereinfachung darstellen zum bisherigen Konzept mit Kofferaufbau samt abgerundeter Dachlinie vorn, was für viele Betrachter unnötig kompliziert schien.
Der Verweis auf eine neue Lieferkette könnte außerdem auf einen neuen Akku-Zulieferer deuten. In die Insolvenz musste Volta schließlich auch wegen des Strauchelns des amerikanischen Batterie-Produzenten Proterra, der die Akkus hätte beisteuern sollen.
Serienproduktion weiter in Steyr
Eine wichtige Konstante bleibt für Volta: Die Serienproduktion soll weiter mit dem Auftragsfertiger Steyr Automotive in Österreich realisiert werden. Steyr Automotive vermeldete schon Ende Februar die Unterzeichnung einer ersten Vereinbarung zur Fortführung der Fertigung.
Großer Auftritt zu den Olympischen Spielen
Volta plant gemeinsam mit Kunden, Zero-Trucks während der Olympischen Spiele in Paris auf die Straße zu bringen, die Ende Juli starten. „Die Stadt Paris hat sich zum Ziel gesetzt, die grünsten Olympischen Spiele aller Zeiten zu veranstalten. Dies ist also eine perfekte Gelegenheit für unsere Logistik- und Verbrauchermarkenkunden, die Zukunft der urbanen Logistik der Öffentlichkeit zu präsentieren“, erklärt Al-Saleh.