Volvo kämpft mit Abgasproblemen

17. Okt. 2018
Die Volvo Group hat laut eigener Aussage Probleme mit einem technischen Teil zur Emissionskontrolle von Lkw. Die Kosten zur Behebung des Problems könnten erheblich sein, der Aktienkurs des Lkw-Bauer stürzt ab.
Die Abgasprobleme von in Nordamerika und Europa verkauften Volvo-Lkw sind laut Unternehmensangaben auf eine Komponente zurückzuführen, die sich schneller abnutzt als erwartet. Dies kann zur Überschreitung der Grenzwerte für den Ausstoß von Stickoxiden führen.
Zum Zeitpunkt der Auslieferung halten sämtliche mit dem betroffenen Bauteil versehene Lkw die Grenzwerte aber ein, so die Volvo Group. Das Problem tritt also erst im Laufe des Betriebs auf. Eine vollständige Analyse ist noch nicht abgeschlossen, auch die finanziellen Auswirkungen lassen sich noch nicht abschätzen. Die Kosten zur Behebung des Problems könnten laut Pressemeldung des Unternehmens aber "erheblich" sein.
Nicht alle Lkw gleichermaßen betroffen
Die Pressemeldung zu den Problemen an der Komponente zur Emissionskontrolle führte auch zu einem Absturz der Aktie des schwedischen Lkw-Bauers: Die Börse in Stockholm notiert einen Kursrutsch um mehr als neun Prozent.
Die bisherigen Untersuchungen deuten laut der Volvo Group darauf hin, dass der Verschleiß der Komponente nicht alle Fahrzeuge und Motoren gleichermaßen betrifft und in gleicher Weise beeinflusst. Auf Rückfrage von eurotransport.de heißt es, die Zahl der betroffenen Lkw werde aktuell noch evaluiert. Das Problem wurde durch interne Überwachungsprozesse entdeckt. Das Unternehmen informiere derzeit aktiv die zuständigen Behörden in verschiedenen Märkten und spreche das weitere Vorgehen in Bezug auf einen möglichen Rückruf ab. Auf Nachfrage betont ein Unternehmenssprecher, dass Volvo "völlig transparent und frühzeitig" agiert, obwohl der volle Umfang des Problems noch nicht klar sei.
Keine Auswirkungen auf die Sicherheit
Das Problem mit dem Bauteil zur Emissionskontrolle hat laut der Volvo Group keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Lkw und beeinflusst auch die Motorleistung nicht. Wörtlich heißt es: "Die Komponente stellt weder ein Produktsicherheitsproblem dar, noch beeinträchtigt sie die Leistung in anderen Bereichen als der Emissionskontrolle."
Sollte einem Kunden in Nordamerika oder Europa in seinem Lkw ein Problem mit der Abgasnachbehandlung angezeigt werden und ein Servicetechniker feststellen, dass besagte Komponente nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert, ersetzt die Volvo Group in Europa die gebrauchte Komponente durch eine neue derselben Art. In Nordamerika werde aktuell "eine neue Komponente in den Aftermarket eingeführt."