DEKRA: Chemikalien-Etiketten häufig fehlerhaft
Der grenzüberschreitende Handel mit Chemikalien stellt Unternehmen vor große Probleme. Diesen Schluss ziehen DEKRA Experten aus dem jüngsten Überwachungsprojekt der europäischen Chemikalienagentur (ECHA). Zwei Drittel der importierten Chemikalien waren demnach nicht korrekt gekennzeichnet.
Zoll und Marktüberwachungsbehörden aus 16 Ländern haben gemeinsam die Einhaltung chemikalienrechtlicher Vorschriften für Gemische und Erzeugnisse kontrolliert. Ein wesentliches Ergebnis der Aktion: Fast zwei Drittel (64 Prozent) der importierten Chemikalien hatten mangelhafte Etiketten. Unter anderem wurden 167 Produkte auf Einhaltung der Einstufungs-, Kennzeichnungs- und Verpackungsvorschriften nach der CLP-Verordnung (EU-VO Nr. 1272/2008) überprüft.
In der überwiegenden Zahl der Fälle war die Kennzeichnung nicht korrekt, zum Beispiel weil sie nicht in der Landessprache erfolgt war. Darüber hinaus fehlten bei den Gefahrstoffdaten häufig so genannte H-Sätze oder waren falsch wiedergegeben. Es fehlten auch oft Piktogramme, oder sie waren falsch wiedergegeben. Rund 20 Prozent der Mängel betrafen eine fehlerhafte Einstufung des Gemischs.
Für die DEKRA Experten ist dies ein Hinweis darauf, dass der grenzüberschreitende Handel mit Chemikalien die Beteiligten zuweilen überfordert: Der Exporteur ist mit den chemikalienrechtlichen Vorschriften des Ziellandes weniger gut vertraut, der Importeur hat häufig weniger Fachwissen als ein Formulierer. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass die Behörden durchaus Wert darauflegen, dass das Etikett in Landessprache verfasst ist.
DEKRA unterstützt Unternehmen seit über 30 Jahren bei der Einhaltung chemikalienrechtlicher Vorschriften. DEKRA erstellt Einstufungen, Sicherheitsdatenblätter und Etiketten für Chemikalien. Darüber hinaus berät DEKRA auch zur Verkehrsfähigkeit von Produkten, die außerhalb der EU hergestellt werden.