VSL: Karlhubert Dischinger als Präsident bestätigt

18. Juli 2018
Mit fast 96 Prozent bestätigte der Verband Spedition und Logistik (VSL) Baden-Württemberg bei seiner Mitgliederversammlung in Schwäbisch Gmünd seinen Präsidenten Karlhubert Dischinger im Amt.
In seiner Ansprache betonte Dischinger, mit rund 400.000 Beschäftigten sei die Logistik der drittstärkste Wirtschaftssektor in Baden-Württemberg. Jeder zehnte Beschäftigte arbeite in diesem Bereich. Auch wenn die Automatisierung stetig voranschreite, bleibe der Mensch „das Herzstück“ in der Logistik.
Im Hinblick auf den Fahrermangel erklärte der Verbandspräsident, in den kommenden 15 Jahren werden bundesweit zwei Drittel aller Fahrer in den Ruhestand verabschiedet. Nur 24.000 Berufskraftfahrer kommen jährlich hinzu. Dies verursache einen Mangel von 45.000 Fahrern jährlich. Um mehr Fahrer zu gewinnen, gelte es, auszubilden, auf Migranten und Quereinsteiger zuzugehen sowie die Attraktivität des Berufs insgesamt zu steigern.
500 Lkw mit Abbiegeassistenten
Ebenso startete Dischinger den Feldversuch zur Erprobung von 500 Lkw mit Abbiegeassistenten in Baden-Württemberg. Hierbei kooperiert der VSL mit dem Landesverkehrsministerium. Ab sofort können sich alle motivierten Lkw-Betreiber über den VSL anmelden – auch ohne Verbandsmitgliedschaft. Bis Mitte 2020 werden die Nachrüstlösungen einem wissenschaftlich begleiteten Praxistest unterzogen, an dessen Ende konkrete Handlungsempfehlungen stehen sollen.
Wahlen
Wiedergewählt wurden neben VSL-Präsident Karlhubert Dischinger auch AVSL-Präsident Ronald Seiz (Kühne + Nagel) sowie die Vizepräsidenten Roland Rüdinger (Rüdinger Spedition) und Rainer Krahn (United Parcel Service).
Ebenso wurden 50 Auszubildende für hervorragende Leistungenen geehrt. In seiner Laudatio gab AVSL-Präsident Roland Seiz den Nachwuchskräften unter anderem mit auf den Weg, das Wort „aber“ öfters durch „und“ sowie das Wort „muss“ durch „will“ zu ersetzen.
Als Gastredner spannte der frühere CDU-Politiker Wolfgang Bosbach eine weiten Bogen über die Wirtschaftspolitik und die Digitalisierung bis hin zur aktuellen politischen Situation im In- und Ausland. Bosbach warnte vor einem Auseinandertriften der EU, denn die Folge wären seiner Ansicht nach ein marginalisiertes Europa auf der Weltbühne.