VV Württemberg: Die Politik ist am Zug

18. Mai 2015
Der Verband des Württembergischen Verkehrsgewerbes hat seine Delegierten zur Jahresversammlung eingeladen.
Im Fokus stand vor allem die anstehende Landtagswahl in Baden-Württemberg.
Bei der Versammlung in Stuttgart hat Dr. Timo Didier, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim Verband des Württembergischen Verkehrsgewerbes (VV Württemberg), Forderungen an die Politik vorgestellt. „Wir haben im Gremium eine Richtschnur erstellt, an der wir die Parteien messen“, sagte Didier.
Der Verband fordert laut Didier unter anderem eine spürbare Aufstockung der Investitionen in die Straße. Die Straßenbauverwaltung müsse zudem mehr Unterstützung von Seiten der Politik erfahren. Außerdem seien die Brücken des Landes in einem besorgniserregenden Zustand. „Das Fördervolumen von 20 Millionen Euro sollte eigentlich verdoppelt werden, genau wie wir es ursprünglich gefordert haben“, sagte das Vorstandsmitglied.
„Verkehrsprojekte müssen in Zukunft mit mehr Nachdruck verfolgt werden“, fuhr er fort. Als Beispiel führte Didier unter anderem den Ausbau der A 8 mit dem Albaufstieg bei Mühlhausen sowie zwischen Leonberg und Wendlingen an.
„Wir begrüßen die Beteiligung des Landes am Feldversuch Lang-Lkw“, erklärte Didier. Allerdings fordere der Verband nun auch die Öffnung des gesamten Straßennetzes in Baden-Württemberg für die Euro Trailer.
Rolf Hamprecht, der die Sparte gewerblicher Güterverkehr beim VV Württemberg leitet, sprach aktuelle Themen im Bereich Transport an. Die Gütermenge auf den Straßen wachse stetig an, ebenso die Verkehrsleistung. „Die Zuwächse kommen aber aber vor allem aus dem Nah- und Regionalverkehr“, erklärte Hamprecht. „Beim Fernverkehr ist in dieser Hinsicht eine unterproportionale Entwicklung zu verzeichnen.“ Mit einem Wachstum von nur 1,6 Prozent von Januar bis Juni 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum liege nach Angaben des Kraftfahr-Bundesamts dieser Bereich deutlich hinter dem Nahverkehr mit einem Plus von 15,3 Prozent und dem Regionalverkehr mit 8,2 Prozent zurück.
„Obwohl der deutsche Außenhandel weiter zunimmt, entwickelt sich der grenzüberschreitende Verkehr mit deutschen Lkw deutlich schwächer als der Gesamtmarkt“, nennt Hamprecht ein weiteres Problem. Seine Erklärung: „Gebietsferne Lkw vor allem aus Osteuropa graben den deutschen das Wasser ab.“