VW setzt auf 3D-Druck mit Metall

12. Sept. 2018
Der Automobilhersteller Volkswagen kooperiert mit dem Technologiekonzern HP, um das Metall-3D-Druckverfahren HP Metal Jet für den Serieneinsatz weiterzuentwickeln.
HP Metal Jet ist ein additives Verfahren. Bauteile entstehen laut VW aus Pulver und Binder schichtweise. Dieser Rohling wird dann im Sinterprozess gebacken. Bisher wurde das Pulver demnach mit einem Laser aufgeschmolzen. Laut VW verbessert sich mit dem Verfahren die Produktivität je nach Bauteil um den Faktor 50. Während sich der 3D-Druck laut VW bisher vor allem für Prototypen und Sonderanfertigungen eignet, lassen sich Dank der HP Metal Jet Technologie künftig auch große Stückzahlen mit dem Drucker fertigen.
Die aufwendige und vor allem teure Entwicklung entsprechender Werkzeuge entfalle. „Auf die Automobilproduktion kommen große Herausforderungen zu: Unsere Kunden erwarten zunehmend mehr Personalisierungsmöglichkeiten“, sagt Dr. Martin Goede, Leiter Technologieplanung und -entwicklung bei Volkswagen. „Daher setzen wir auf modernste Technologien, um eine reibungslose und schnelle Produktion sicherzustellen. Der 3D-Druck spielt vor allem bei der Herstellung einzelner Teile eine wichtige Rolle.“
Zunächst wolle man mit der Technik Designelemente in kleinen Serien herstellen, beispielsweise Modellschriftzüge. In zwei bis drei Jahren wolle man aber so weit sein, dass auch Strukturbauteile für Serienfahrzeuge gedruckt werden können. „Ein komplettes Fahrzeug wird wohl so schnell nicht aus dem 3D-Drucker kommen – die Zahl und Größe an Bauteilen aus dem 3D-Drucker wird aber deutlich zunehmen“, sagt Goede. Das Ziel sei, die gedruckten Strukturteile bereits in die nächste Fahrzeuggeneration zu integrieren.