VW peppt den T6 auf
VW hat seinen T6 noch einmal frisch gemacht. Der neue T6.1 erhält eine neue Lenkung, neue Assistenzsysteme und ein neues Entertainment inklusive SIM-Karte für den Klassiker. Der T7 soll später kommen und wird noch einmal ganz andere Vorgaben erfüllen müssen.
Assistenzsysteme aus dem Crafter
Wichtigste technische Neuerung, abgesehen vom batterieelektrischen Antrieb, den VW zusammen mit Partner Abt realisiert, ist die Lenkung, die künftig eine Vielzahl neuer Assistenzsysteme erlaubt. Die neue Lenkung, elektromechanisch statt hydraulisch, eröffnet dem T6.1 nämlich genauer gesagt den Zugang zu all den Assistenten, die der große Bruder Crafter bereits in die Wiege gelegt bekam: Seitenwindassistent, aktiver Spurhalter, Einpark-, Auspark- und Trailerassistent. Schließlich erlaubt nur die elektrisch ansteuerbare Lenkung, dass die Elektronik ins Lenkrad greift. Und auch nach hinten blickt der Bulli künftig, damit der Fahrer beim Ausparken nicht den Querverkehr übersieht. Dazu warnt des den Fahrer zunächst, bremst aber auch selbständig, wenn der nicht reagiert. Ebenfalls wie beim Crafter hat VW dem T6.1. Parkpiepser rundum spendiert, damit auch die Seiten geschützt sind. „Mit dem T6.1 wollten wir neue Maßstäbe im Hinblick auf die Fahrzeugsicherheit und den Komfort setzen. Besonders wichtig war uns die Fahrstabilität. Und hier haben wir deutliche Fortschritte realisiert“, fasst Alexander Hitzinger, Vorstand für den Bereich Technische Entwicklung zusammen.
Schärferes Frontdesign, digitales Cockpit
Auch beim Design haben die Ingenieure natürlich Hand angelegt. Außen sind es die üblichen Updates, also neue Scheinwerfer, ein neuer Grill, neue Rückleuchten. Das schärft den Blick des T6.1 und lässt ihn ein wenig aggressiver im Rückspiegel wirken. Deutlich mehr austoben durften sich die Experten aber im Cockpit. „Wir haben die Anforderungen an den Arbeitsplatz des Fahrers konsequent auf die digitale Welt zugeschnitten“, sagt Albert Kirzinger, Chefdesigner von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Im Klartext heißt das, dass VW dem T6.1 die dritte Generation des ModularenInfotainmentbaukasten (MIB3) verordnet hat. Dazu kommt ein 10,25 großes digitales Cockpit. Zumindest im Multivan Highline sind damit Tachouhren passé. Der bekommt die Digitalanzeigen serienmäßig. Der Fahrer kann zwischen verschiedenen Anzeigemodi wählen, also auf Wunsch auch die Uhren komplett wegblenden. Das neue Infotainment-System ist wiederum in zwei Varianten erhältlich: Discover Media mit 8,0 Zoll und Discover Pro mit 9,2 Zoll. Laut VW ist das System in der Lage neben den bisher bekannten Funktionen auch auf Streamingdienste wie Apple Music, Spotify und Co. zuzugreifen. Dafür ist allerdings die je nach Ausstattung aufpreispflichtige eSIM nötig. Diese ermöglicht neben den Musikdiensten Zugriff auf weitere Onlinedienste, bei VW zusammengefasst unter dem Schlagwort „Volkswagen We“. Wem diese Bezeichnung schon ein wenig bekannt vorkommt, dürfte erst Recht aufhorchen beim nötigen Kennwort, das nötig ist, um mit dem neuen Sprachassistenten à la Siri und Alexa zu kommunizieren: „Hey Volkswagen“.
Mehr Ladelänge
Speziell gewerbliche Kunden dürften sich über die neue Unterladefunktion unter die Beifahrersitzbank freuen. Die mögliche Ladelänge wächst so auf maximal 3.300 Millimeter beim langen Radstand. Dazu gibt es neue Verschlussmodi, die zwischen Laderaum und Fahrerhaus unterscheiden. Beim Modus Postbote schließt demnach nur der Laderaum, im Modus Werkstatt wird hingegen nur das Fahrerhaus abgeschlossen.
Neue Leistungsstufen und BEV-Antrieb
Seitens der Motoren setzt VW weiter auf den 2.0-Liter TDI mit Euro 6d-TEMP-Einstufung. Das Aggregat leistet nun aber jeweils ein paar PS mehr. Los geht’s bei 90 PS. Die Stufe 110 PS löst die beiden Varianten mit 102 und 114 PS ab. Bei den stärkeren Motoren bleibt alles beim Alten: 150 PS wahlweise mit DSG und Allrad sowie 199 PS, serienmäßig mit DSG und ebenfalls optional als Allrad erhältlich. Partner Abt bringt dem T6.1. schließlich das Stromern bei. Der 112 PS starke Elektromotor treibt den T6.1 je nach Batterie – 38,8 oder 77,6 kWh – bis zu 400 Kilometer weit voran.