Spedition W & F Franke stellt Insolvenzantrag

23. Juli 2019
Das Bremer Unternehmen W & F Franke Schwerlast Internationale Spedition hat Insolvenzantrag gestellt. Die Insolvenzverwaltung übernimmt die Kanzlei Pluta.
Nach Angaben der Kanzlei hat das Amtsgericht Bremen Dr. Christian Kaufmann zum vorläufigen Insolvenzverwalter der W & F Franke Schwerlast Internationale Spedition bestellt. „Mit dem frühzeitigen Insolvenzantrag will das Unternehmen die bereits zuvor begonnene Restrukturierung mit den Sanierungsinstrumenten des Insolvenzrechts fortsetzen“, heißt es. Der Geschäftsbetrieb werde fortgeführt.
Schieflage wegen Windkraft-Krise
Schwerpunkt der Spedition sind unter anderem Transporte für die Windkraftindustrie. „Aufgrund der Windkraft-Krise in Deutschland befindet sich auch unser Unternehmen in einer schwierigen Situation“, sagt Jörg Fleischer, Geschäftsführer der Spedition. „Nach der Neufassung des Erneuerbaren-Energien-Gesetz ist bei einem unserer Hauptkunden in einem sehr kurzen Zeitraum das Geschäft eingebrochen. Dies hatte negative Auswirkungen für unser Unternehmen, die wir nicht kompensieren konnten, da eine Umstellung auf andere Geschäftsbereiche kurzfristig nicht zu leisten war. Die nächsten Monate werden sicherlich herausfordernd, dennoch blicken wir positiv in die Zukunft, da unsere Firma solide aufgestellt ist.“
119 Mitarbeiter betroffen
Das Unternehmen hat am Hauptsitz Bremen sowie in den Niederlassungen in Magdeburg, Dresden, Schwerin, Ladbergen in Nordrhein-Westfalen und in Warschau (Polen) insgesamt 119 Mitarbeiter, die bis Ende September Insolvenzgeld erhalten. Im Geschäftsjahr 2018 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 21 Mio. Euro. Neben konventionellen LKW-Verkehren im Inland und europäischen Ausland liegt die Kompetenz im Bereich Spezialtransporte. Zu den Kunden zählen Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrtindustrie, dem Anlagen- und Maschinenbau sowie aus der Bauindustrie und insbesondere der Windkraftbranche.
Nach Angaben des Insolvenzverwalters ist es das Ziel, dem Speditionsbetrieb eine Zukunftsperspektive zu ermöglichen. Im Verfahren wird er unterstützt von Rechtsanwalt André Gildehaus und den Betriebswirten Jürgen Schendel und Stefan Ordowski.