Waberer’s: Bereits 1.200 Lkw sind stillgelegt
Trotz aller Schwierigkeiten aufgrund der Coronakrise will der neue Waberer’s-Chef Barna Erdélyi in die Gewinnzone zurückkehren.
Der ungarische Großflottenbetreiber Waberer’s war im vergangenen Jahr noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Wie das Unternehmen mitteilte, belief sich das operative Ergebnis 2019 auf minus elf Millionen Euro, 2018 war es mit minus 1,3 Millionen Euro bereits rot gefärbt. Die Umsätze fielen um fünf Prozent auf 696 Millionen Euro.
Der frühere DHL-Manager Robert Ziegler, der nach einem knappen Jahr an der Spitze nun durch Interims-CEO Barna Erdélyi abgelöst wurde, hatte aufgrund des Markt- und Kostendrucks bereits eine umfassende Restrukturierung auf den Weg gebracht. Dazu gehören unter anderem eine Reduzierung der eigenen Lkw-Flotte und der Personalkosten.
Waberer’s will 40 Prozent der Lkw stilllegen
Durch die Coronakrise hat sich die Lage für Waberer’s nun weiter verschärft. Das Unternehmen erklärte bereits im März, vier von zehn Lkw temporär von der Straße zu holen. 1.200 Lkw sind nach Firmenangaben bereits stillgelegt. Und schon 2019 - also vor der Coronakrise - hatte das Unternehmen seine Flotte der gesunkenen Nachfrage angepasst. Waberer’s reduzierte im Jahresverlauf seinen Fuhrpark von 4.450 auf 4.094 Lkw und die Zahl der Lkw-Fahrer von 5.934 auf 5.507.
Waberer’s will seine Pflichten aufrechterhalten
Interims-Chef Barna Erdélyi will jedoch trotz der Corona-Krise an der Restrukturierung und der Rückkehr in die Gewinnzone festhalten. „Angesichts der bereits getroffenen besonderen Maßnahmen zur Kostensenkung und der erwarteten Zusammenarbeit unserer Hauptgläubiger und Mehrheitsaktionäre sind wir weiterhin bestrebt, den Turnaround unserer Gruppe zu erreichen“, teilt er mit. In dem derzeit volatilen Umfeld halte es das Waberer’s-Management für wichtig, seine Pflichten gegenüber Kunden, Mitarbeitern, Gläubigern und Aktionären aufrechtzuerhalten.
Durch die Corona-Krise sieht sich Waberer’s mit einem plötzlichen Rückgang der Marktnachfrage nach grenzüberschreitenden internationalen Transporten um 40 bis 50 Prozent konfrontiert. Zugleich verspricht Erdélyi: „Wir werden unser Bestes tun, um auf den Aufruf der Regierung zu reagieren, Ungarns kritische Lieferketten aufrechtzuerhalten.“