Waberer’s: Einbruch bei Umsatz und Gewinn
Bei der ungarischen Großspedition lief es im ersten Halbjahr 2020 alles andere als rund. Der Umsatz brach im zweiten Quartal aufgrund der Coronakrise um 33,1 Prozent ein und lag damit bei rund 115,5 Millionen Euro. Auch das Ebita verringerte sich demzufolge. Die Ebita-Marge ging aufgrund des Umsatzeinbruchs um 27,5 Prozent zurück und liegt nur noch bei 8,7 Millionen Euro. Der Nettogewinn verringerte sich aufgrund des niedrigeren Ebit und nicht zahlungswirksamer Wechselkurseffekte von 5,8 Millionen auf minus 14,6 Millionen Euro. Wobei die Nettoverschuldungsquote nach Angaben von Waberer’s dennoch stabil geblieben ist.
In Anbetracht dieser Zahlen ist es nicht weiter verwunderlich, dass Waberer’s-Chef Barna Erdélyi das zweite Quartal 2020 als „zweifellos eines der herausforderndsten in der Geschichte der Gruppe“ bezeichnet. Zwar seien mittlerweile erste Verbesserungen spürbar, dennoch „sind die Mengen weit von der Zeit vor der Krise entfernt“.
Einstellungsstopp und Flotte verkleinert
Das habe das Management von Waberer’s zu außergewöhnlichen Maßnahmen gezwungen, die der CEO von Waberer’s als Kostensenkungsinitiativen bezeichnet. De facto handelt es sich dabei einerseits um einen Einstellungsstopp, Lohnnachverhandlungen sowie ein Programm für unbezahlten Urlaub. Des Weiteren legte Erdélyi, der das Ruder erst Anfang 2020 vom erfolglosen Robert Ziegler übernommen hat, zunächst 40 Prozent der rund 4.300 Lkw zählenden Flotte vorübergehend still. Mittlerweile hat das Unternehmen mehr als 1.000 Zugmaschinen abgestoßen, um wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren.
Um dies zu erreichen, hat der Firmenchef seiner Großspedition seit 1. Juli 2020 ein neues Geschäftsmodell verordnet. Durch einen Fokus auf Komplettladungsverkehre (FTL), die wiederum auf festen Handelsrouten verkehren, soll der Weg zu den schwarzen Zahlen geebnet werden.