BAG: Längere Wartezeiten an Laderampen

23. März 2018
Engpässe an Laderampen und damit verbundene Wartezeiten führen weiterhin zu Beeinträchtigungen von Transportabläufen. Das geht aus einem Marktbeobachtungsbericht zur aktuellen Situation und zu den Abläufen an Laderampen des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums hervor. Die Grundlage bildete eine breitangelegte Befragung von deutschen und ausländischen Berufskraftfahrern sowie Rampenbetreibern.
Kraftfahrer und Rampenbetreiber nehmen dabei die Entwicklung der Wartezeiten an Laderampen unterschiedlich wahr. Rund 47 Prozent der befragten Kraftfahrer gaben an, dass sich die Wartezeit in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt verlängert hat. Bei den befragten Rampenbetreibern waren es nur gut 16 Prozent.
Ein Teil der langen Warte- und Standzeiten an Laderampen geht auf Informationsdefizite und unklare Leistungsverpflichtungen zurück. Rund 65 Prozent aller befragten Fahrer und rund 32 Prozent aller befragten Rampenbetreiber gaben an, nicht immer zu wissen, ob die Zuständigkeit für die Fahrzeugentladung vertraglich geregelt sei oder nicht. Rund die Hälfte aller befragten Kraftfahrer weiß im Vorfeld nie oder nur selten, ob sie ihr Fahrzeug selbst entladen muss. Bei ausländischen Fahrern ist dieser Anteil mit rund 65 Prozent besonders hoch.
Potenziale bieten Zeitfenstermanagementsysteme, die überwiegend positiv bewertet werden, sowie Avisierungs- und Lkw-Abrufsysteme. So erhält bislang lediglich eine Minderheit der Fahrer verbindliche Informationen über die Wartezeit. Positive Tendenzen zeigen sich besonders bei den sozialen Aspekten. Der persönliche Umgang an den Rampen wird sowohl von den befragten Betreibern als auch den Fahrern im Großen und Ganzen als überwiegend positiv empfunden. Überdies gewähren nahezu alle befragten Rampenbetreiber den Fahrern Zugang zu ihren sanitären Einrichtungen.