Wasserstoff-Lkw: Faun produziert jetzt in Bremen

09. Nov. 2021 Newsletter / Fahrzeug & Technik
Weil die Nachfrage nach Null-Emissions-Lkw boomt, stockt der Fahrzeugbauer Faun Umwelttechnik seine Produktionskapazitäten auf. Lkw, die Wasserstoff tanken, sind auf Deutschlands Straßen bereits Realität: 20 Vorserienfahrzeuge des Fahrzeugbauers Faun Umwelttechnik sind schon jetzt in Städten wie Berlin, Freiburg, Bielefeld, Duisburg und Aachen im Einsatz. Und das Interesse an den Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw wächst weiter, wie das Unternehmen aus Osterholz-Scharmbeck in Niedersachsen gegenüber dem Fachportal eurotransport.de mitteilt. „Aufgrund der starken Nachfrage sind wir zum 1. November mit der Fertigung in eine neue Halle mit 3.200 Quadratmeter Produktionsfläche nach Bremen umgezogen“, berichtet Sprecherin Claudia Schaue.
Bis 2030 keine konventionellen Fahrgestelle mehr
Die weiteren Pläne sind ehrgeizig: Im kommenden Jahr will das Unternehmen der Kirchhoff-Gruppe insgesamt 100 Fahrgestelle mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb fertigen. Bis zum Jahr 2030 möchte Faun den Schalter umlegen und keine konventionellen Fahrgestelle mehr liefern. Der Geschäftsbereich Bluepower, in dem die neuen Antriebskonzepte gebündelt sind, umfasst zurzeit ein Team von 50 Entwicklern, Mechanikern und weiteren Spezialisten.
Fahrzeuge für den Verteil- und Lastverkehr geplant
Faun ist vielen als Spezialist für die Entsorgung bekannt. Bei Anwendungen für den kommunalen Sektor soll es laut dem Hersteller aber nicht bleiben. „Wir arbeiten auch an Fahrzeuglösungen für den Verteil- und Lastverkehr“, kündigt Sprecherin Schaue an. Ein erstes Pilotfahrzeug werde gerade aufgebaut. „Ziel ist der klimaneutrale Lastverkehr.“
Faun möchte Wasserstoff-Anwendungen auch auf europäischer Ebene vorantreiben und hat sich daher für das Projekt IPCEI (Important Project of Common European Interest) beworben – ein europäischer Förderrahmen zur Gestaltung des Hochlaufs der Wasserstoffwirtschaft. Faun will hier mit namhaften Partnern eine nachhaltige und resiliente Wasserstoff- Wertschöpfungskette aufbauen. „Durch die Erweiterung der Produktionskapazitäten auf bis zu 5.000 Einheiten jährlich werden wir mit mehr als 12.000 Fahrzeugen bis 2027 einen großen Beitrag zum klimaneutralen Lastverkehr leisten“, teilt das Unternehmen mit.