Wasserstoff-Lkw auf Basis eines Ford F-Max

05. Jan. 2022 Newsletter
Der belgische Schifffahrt- und Logistikkonzern CMB geht mit seiner Cleantech-Sparte CMB-Tech und einem H2-Truck auf Ford F-Max-Basis neue Wege. Der Lkw wurde bereits Mitte 2021 im Rahmen der Eröffnung einer H2-Tankstelle mit grünem Wasserstoff in Antwerpen vorgestellt. Ende 2021 ging dieser Truck dann mit dem Namen Lenoir in den Praxiseinsatz.
Betreiber des Wasserstoff-Lkw ist Van Moer Logistics. Der umgerüstete F-Max beliefert Delhaize-Supermärkten. Die Testphase ist zunächst auf zwölf Monate ausgelegt. Danach wollen die Partner analysieren, wie die Technologie weiter in die 500 Einheiten zählende Flotte von Van Moer Logistics integriert werden kann.
Dual-Fuel-Technologie mit vielen Vorteilen
Der CMB-Tech Ford F-Max ist kein konventioneller Wasserstoff-Lkw mit einer Brennstoffzelle. Der Versuchsträger verfügt stattdessen über eine sogenannte Dual-Fuel-Technologie. Sein Motor kann also reinen Diesel verbrennen, das Kraftstoff-Luft-Gemisch aber auch mit Wasserstoff anreichern und so die CO2-Emissionen um bis zu 80 Prozent reduzieren. Im Vergleich zu Brennstoffzellen-Trucks soll das eine Reihe von Vorteilen bieten: So ist die Reichweite laut Hersteller vergleichsweise groß, die Anschaffung relativ günstig und auch die Nutzlast wird kaum beschnitten.
Konkret spricht CMB-Tech im Betrieb mit Wasserstoff von bis zu 500 Kilometern, zusätzlich sind 3.000 Kilometer nur mit Diesel machbar. Die Investitionskosten würden im Vergleich zu anderen emissionsfreien Antrieben zudem um rund zwei Drittel niedriger ausfallen.
Van Moer Logistics: Betrieb ohne Reichweitenangst
Jo Van Moer, Gründer und Chef von Van Moer Logistics, ist von der Technologie überzeugt: „Das Ziel ist es, zu 100 Prozent mit Wasserstoff zu fahren. Aber im Alltag auf der Straße muss man unvorhersehbare Faktoren wie Staus und Wartezeiten berücksichtigen. Dank der Diesel-Reserve müssen wir uns keine Sorgen machen, dass dem Lkw mitten auf der Fahrt der Kraftstoff ausgeht. Durch die Anwendung dieser Technologie in den neuen Lkw, die wir heute kaufen, können wir wie gewohnt weiterarbeiten, aber gleichzeitig den Aufbau von Wasserstofftankstellen und der dazugehörigen Infrastruktur ermöglichen."