Weg frei für den e-Frachtbrief

20. Sept. 2021 Newsletter / Transport & Verkehr
Der Frachtbrief musste bislang in Deutschland in Papierform vorliegen. Nun lässt der Bundesrat die rein digitale Version zu. Das sogenannte e-CMR-Protokoll vom 20. Februar 2008 ergänzt nun das Abkommen über die internationale Güterbeförderung im Straßengüterverkehr (CMR) aus dem Jahr 1956. Es legt fest, dass der Frachtbrief, der bislang ein Papierdokument sein musste, in Kürze rechtswirksam elektronisch erstellt werden kann. Mit dem Gesetz tritt Deutschland dem Protokoll bei und ermöglicht seine Anwendung in Deutschland.
Weniger Kosten und Papier
„Endlich ist es soweit – der e-Frachtbrief kommt! Die Vorteile liegen auf der Hand: Er spart Kosten, Papier und minimiert den bürokratischen Aufwand. Gleichzeitig ermöglicht er Logistikern und Kunden Echtzeitinformationen über den Status ihrer Lieferungen. Im Ergebnis steht eine insgesamt effizientere und schnellere Lieferkette. Das erleichtert nicht nur das Leben der Logistiker, davon profitiert letztlich jeder einzelne Kunde“, sagt Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).
Open Source für eigene Geschäftsmodelle
Um die Einführung des e-Frachtbriefs in Deutschland zu erleichtern, habe das BMVI im Rahmen des Projekts Silicon Economy gemeinsam mit dem Fraunhofer IML Dortmund eine Open-Source-Anwendung entwickelt, die die volldigitalisierte Logistikkette in den Mittelpunkt stellt. Zentrales Element ist dabei der elektronische Frachtbrief. Auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) profitieren von dem Open-Source-Projekt, da sie auf dessen Basis eigene Geschäftsmodelle entwickeln können, Aufgrund des einheitlichen Standards ist die Kompatibilität gewährleistet.
Logistik ist bereits einen Schritt voraus
Was die Politik als großen Wurf feiert, ist in der Logistik aber zum Teil bereits Realität - auch wenn das Papierdokument aus rechtlicher Sicht noch mitgeführt werden musste. Bei EKB Container Logistik aus Bremen kommt beispielsweise schon der digitale Frachtbrief des Nürnberger Software- und Systemhauses Cargo Support zum Einsatz. Für Sicherheit sorgt dort die Blockchain-Technologie.