Wiedmann und Winz erweitert Logistikzentrum
Der Logistikdienstleister Wiedmann & Winz hat in seinem neuen Logistikzentrum in Eislingen (Landkreis Göppingen) 60 neue Arbeitsplätze geschaffen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen aus Geislingen an der Steige in Eislingen damit 160 Mitarbeiter. „Es ist zwar nur eine Halle, aber es ist eine verdammt schöne Halle“, sagte Geschäftsführer Dr. Micha Lege zur Eröffnung am Samstag vor mehr als 450 geladenen Gästen.
Vor allem freut es den Firmenchef, dass die Logistikfläche in dem Neubau, der auf einer Grundfläche von 5.000 Quadratmetern entstanden ist, bereits gut gefüllt ist. Das ist vor allem einem regional ansässigen Kunden zu verdanken, der Küchen-, Hotel- und Gastronomiebedarf herstellt und vertreibt. Neben einem Hochregallager mit 14.000 Palettenstellplätzen beherbergt die Anlage auch einen Gefahrgutbereich. In diesem Segment sehen die Verantwortlichen bei Wiedmann & Winz neben der Kontraktlogistik und europäischen Landverkehren noch erhebliches Potenzial.
20 Millionen Euro in Eislingen investiert
Die gemeinsam mit den Bauspezialisten von Goldbeck konzipierte Immobilie erfüllt moderne Energiestandards und verfügt über ein aufwendiges Brandschutzkonzept. Insgesamt investierte Wiedmann & Winz dafür rund zehn Millionen Euro. Seit 2001, als sich das Unternehmen in Eislingen mit einem Projekt im Bereich Papierlogistik ansiedelte, habe man 20 Millionen Euro dort investiert, berichtete Lege. Die Eröffnung sei ein großer Tag für Wiedmann & Winz, hob er hervor.
Das gilt vor allem angesichts des ehrgeizigen Zeitplans, der erfüllt wurde. Ende März habe der besagte Großkunde sein Neugeschäft an Wiedmann & Winz übergeben. Innerhalb von zwei Monaten galt es, 50 neue Mitarbeiter einzustellen und die IT-Systeme anzupassen und innerhalb von nur vier Wochen galt es, 10.000 Paletten einzulagern, wie Leges Geschäftsführerkollege Dr. Andreas Bühler ausführte. „Doch Logistik ist ein Mannschaftssport, und wir haben uns durchgekämpft“, betonte er. Quasi just in time wurde die Anlage am 28. Juni fertiggestellt.
Bilger: Logistik mit Innovationen verbinden
Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Steffen Bilger, hob in seinem Grußwort diese besondere Innovationskraft des Unternehmens hervor. „Wichtig ist es, die Logistik mit Innovationen zu verbinden“, sagte er und kam damit auch auf das vor zwei Monaten von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vorgestellte Innovationsprogramm Logistik zu sprechen, in dem die Herausforderungen der Zukunft festgehalten seien. Innovativ beziehungsweise intelligent müsse vor allem die Infrastruktur sein.
„Es geht darum, die Verkehrsträger zu vernetzen, Güter zu verlagern und weitere Emissionseinsparungen zu erreichen“, betonte Bilger. Was den letzten Punkt angeht, müsse der Transport- und Logistiksektor einen handfesten Beitrag leisten – nicht zuletzt vor dem Hintergrund des vom Bundeskabinett verabschiedeten Klimapakets. Ziel sei es, bis 2030 ein Drittel der Fahrleistung im schweren Güterverkehr auf batterie-elektrische Antriebe oder andere Antriebstechnologien umzustellen.
Bei der geplanten CO2-Bepreisung solle es aber keine Doppelbelastung für die Branche geben, stellte der CDU-Politiker klar, der gleichzeitig der Koordinator für Güterverkehr und Logistik der Bundesregierung ist. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass das Ganze durch eine entsprechende Spreizung der Maut realisiert wird“, sagte er.
Eine gute Nachricht hatte der Staatssekretär auch für Gastgeber Dr. Micha Lege parat. Die Planungen für einen Ausbau der B10 gingen weiter, sagte er mit Blick auf die für Logistiker ungünstige Verkehrssituation in Geislingen an der Steige. „Dann hoffen wir, dass wir bald mit einem Wasserstoff-Lkw auf einer gut ausgebauten B10 fahren können“, scherzte Lege, der sich weitere Innovationen auch im Fahrzeugbereich wünscht.