Wirtschaftswarntag: Logistikbranche fordert Wende

28. Jan. 2025 Newsletter
Am 29. Januar 2025 findet in Berlin der erste Wirtschaftswarntag mit Vertretern aus der Transport- und Logistikbranche statt. Zu diesem Aktionstag rufen unter anderem der Bundesverband Paket- und Expresslogistik (BPEX), der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) und der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) sowie rund 50 andere Wirtschaftsverbände und Unternehmerinitiativen auf. Die Vertreter aus der Wirtschaft fordern von den Parteien, die Stärkung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit in den Mittelpunkt des Wahlkampfes zu rücken und eine Wirtschaftswende nach der Bundestagswahl einzuleiten.
Kundgebung zum Wirtschaftswarntag 2025 in Berlin
Geplant ist eine Kundgebung mit mehreren hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Berlin am Brandenburger Tor (13 Uhr auf dem Platz des 18. März). Zusätzlich beteiligen sich deutschlandweit regionale Verbände und Unternehmen am Wirtschaftswarntag mit Aktionen vor Ort.
Das sind die zentralen Forderungen der Wirtschaftsverbände
Die zentralen Forderungen der Verbände sind eine geringere Steuerbelastung, weniger bürokratische Vorgaben, gedeckelte Sozialabgaben, geringere Energiekosten und mehr Flexibilität im Arbeitsrecht, um so im internationalen Wettbewerb die Chancen der heimischen Unternehmen wieder zu verbessern. Weitere Informationen für Teilnehmende an gibt es auf dem Internetportal des Aktionsbündnisses Wirtschaftswarntag .
BPEX sieht sich mit bürokratischen Berichtspflichten konfrontiert
BPEX-Vorsitzender Marten Bosselmann weist auf die Situation in seiner Branche hin: „Die Paketdienste tragen entscheidend zur Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft in Deutschland bei. Leider werden sie seit Jahren mit immer neuen bürokratischen Berichtspflichten konfrontiert. Mit dem novellierten Postgesetz im vergangenen Jahr sind weitere erhebliche Bürokratiehürden hinzugekommen. Diese binden Ressourcen und hemmen die Produktivität der Unternehmen. Das muss ein Ende haben!“
DSLV beklagt die Bürokratielasten und Berichtspflichten
Der DSLV beklagt die Bürokratielasten und Berichtspflichten. Diese führen „in den Unternehmen der Logistikbranche nicht nur zu einem massiven Kostenanstieg, sie bremsen auch deren Innovationskraft und Produktivität“, heißt es dort. Allein die sich aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und dem geplanten CSRD-Umsetzungsgesetz ergebenden formalen Datenerhebungs-, Dokumentations- und Berichtspflichten mit mehr als 1.000 Datenpunkten binden in den Speditionshäusern erhebliche Ressourcen und Prozesse, die für die eigentliche Wertschöpfung der Unternehmen nicht mehr zur Verfügung stehen. „Hier hilft teure und praxisferne Bürokratie nicht wirklich weiter“, sagt DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster in Richtung Politik.
BWVL fordert Politik zum schnellen Handeln auf
BWVL-Hauptgeschäftsführer Markus Olligschläger zur aktuellen Situation: „Wir als BWVL vertreten mit unseren Mitgliedsunternehmen einen gewichtigen Teil der deutschen Wirtschaft. Für die Gesundung des Wirtschaftsstandortes Deutschland muss sich etwas ändern. Die Politik muss handeln – und zwar schnell.“