ZF-Bilanz: Minus bei Umsatz und Gewinn
Der Zulieferer ZF Friedrichshafen hat 2024 einen deutlichen Einbruch beim Umsatz zu verzeichnen und macht weniger Gewinn. Eigenen Angaben zufolge hat der Konzern im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 41,4 (2023: 46,6) Milliarden Euro erzielt. Der nominelle Rückgang von rund 11 Prozent sei stark durch den Einmaleffekt des Verkaufs der Produktlinie Achsmontagesysteme beeinflusst (Umsatz: 2,6 Milliarden Euro), heißt es seitens des Konzerns. Dieses Geschäft wurde zum 30. April 2024 in das Joint Venture „ZF Foxconn Chassis Modules“ überführt. Organisch habe der Umsatzrückgang bei rund drei Prozent gelegen. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) belief sich auf 1,5 Milliarden Euro (2023: 2,4 Milliarden Euro), was einer bereinigten Ebit-Marge von 3,6 Prozent (2023: 5,1 Prozent) entspricht.
ZF mit rund 1 Milliarde Verlust im Geschäftsjahr 2024
Vor allem hohe Rückstellungen für Restrukturierungskosten in Höhe von rund 600 Millionen Euro führten nach Unternehmensangaben zu einem Nettoergebnis von minus 1,02 Milliarden Euro. In der Folge erhöhten sich zum Jahresende 2024 die Netto-Finanzverbindlichkeiten auf 10,46 Milliarden Euro (2023: 9,98 Milliarden Euro).
ZF will das Steuer mit strategischem Maßnahmenplan herumreißen
„Wir begegnen diesen Herausforderungen mit einem klaren strategischen Maßnahmenplan. Dessen Ziel ist, ZF zu entschulden und zu einem agileren und profitableren Technologieführer zu entwickeln“, sagte der ZF-Vorstandsvorsitzende Dr. Holger Klein bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Friedrichshafen. So will sich der Konzern künftig auf Kernbereiche konzentrieren und andere Geschäftsfelder mittels Partnerschaften abdecken.
ZF investiert in Kernbereiche – etwa die Nutzfahrzeug-Technik
„Wir investieren weiter gezielt in Kernbereiche wie die Fahrwerk-, Nutzfahrzeug- und Industrietechnik sowie unser Aftermarket-Geschäft, die bereits zu den Top 3 ihrer jeweiligen Segmente zählen. In den Bereichen E-Mobilität sowie Elektronik und Fahrerassistenzsysteme streben wir Partnerschaften an, um diese Bereiche für die Zukunft zu stärken und Wachstumspotenziale freizusetzen“, erläuterte Klein.
Division ZF Aftermarket profitierte von der aktuellen Lage
Die Division ZF Aftermarket konnte dabei vom geringeren Neufahrzeuggeschäft und einem höheren Servicebedarf besonders profitieren. Ihr Umsatz stieg 2024 organisch um rund zwölf Prozent auf 3,6 (2023: 3,3) Milliarden Euro.
Zahl der Mitarbeitenden von ZF Friedrichshafen geht zurück
Zum 31. Dezember 2024 beschäftigte ZF weltweit 161.631 (2023: 168.738) Mitarbeitende, das sind rund vier Prozent weniger als im Vorjahr. In Deutschland verringerte sich die Mitarbeiterzahl nominell ebenfalls um gut vier Prozent auf 52.027 (2023: 54.447). Hier könnte es weitere Einschnitte geben: ZF hatte bereits in der jüngsten Vergangenheit angekündigt, in Deutschland bis zu 14.000 Arbeitsplätze zu streichen.
So blickt ZF Friedrichshafen ins Geschäftsjahr 2025
Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025 bleibt verhalten. Besonders für die Eurozone und Deutschland sei abermals mit einem nur schwachen Wirtschaftswachstum zu rechnen, heißt es seitens ZF. Zudem bleibe der Transformationsdruck hoch, ebenso die Unsicherheiten durch geopolitische und protektionistische Einflüsse. Die bereits eingeleitete Neustrukturierung werde ZF auch in diesem Jahr beschäftigen. Vor diesem Hintergrund rechnet der Automobil-Zulieferer bei stabilen Wechselkursen für das Jahr 2025 mit einem Konzernumsatz von mehr als 40 Milliarden Euro. Die bereinigte Ebit-Marge wird im Bereich von 3 bis 4 Prozent erwartet.