Spedition Zippel setzt auf CNG-Lkw

11. März 2019
Nach den positiven Erfahrungen mit den CNG-Fahrzeugen von Scania in Leipzig setzt die Hamburger Spedition Zippel nun auch in der Bundeshauptstadt auf den alternativen Antrieb. „Wir haben uns dieses Mal für eine etwas höhere Motorisierung entschieden“, berichtet der geschäftsführende Gesellschafter der Spedition Konrad Zippel Axel Plaß im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell. Bei den vier in Sachsen stationierten Lkw handelt es sich um Scania G340 – „und damit eher um die Mindestmotorisierung“. Drei der acht neuen Scania R410 stehen bereits auf dem Hof und werden gerade beklebt. In etwas mehr als einer Woche sind sie dann in Berlin im Einsatz. Die restlichen fünf Fahrzeuge sollen laut Scania im Mai geliefert werden.
Umweltfreundliche Transportkette inklusive letzte Meile
Wie schon in Leipzig setzt der DSLV-Präsident auch in Berlin auf den Kombinierten Verkehr (KV). Die Sendungen kommen aus den deutschen Seehäfen per elektrifizierter Güterbahn zum Behala-Terminal Westhafen in Berlin. Dort übernehmen die CNG-Fahrzeuge von Zippel die Fracht auf der letzten Meile. „Die CNG-Fahrzeuge, die eine Reichweite von rund 500 Kilometern haben, sind in einer Doppelschicht im Einsatz“, berichtet Plaß. Der Grund liegt auf der Hand: „Auf diese Weise können wir die Vorteile des Gasantriebs voll ausschöpfen“, erläutert der Zippel-Chef. Das sind zum einen die Mautbefreiung und zum anderen die Kundenwünsche nach einer umweltfreundlichen Transportkette. „Dem gegenüber stehen natürlich der höhere Anschaffungspreis und die höheren Wartungskosten.“ Die werden bei dem aktuellen Geschäftsmodell, bei dem die Lkw im besagten Zwei-Schicht-Betrieb täglich etwa 1.000 Kilometer zurücklegen, aber buchstäblich wieder reingefahren.
Für Lkw geeignete CNG-Tankstellen sind in Berlin schwer zu finden
Im Schlepptau haben die CNG-Lkw dann 20-, 40- oder 45-Fuß-Container, die zu verschiedenen Kunden gebracht werden. Was mit der aktuellen Motorisierung ein Leichtes sei. Etwas komplizierter gestaltete sich hingegen das Thema Tanken. „Zwar gibt es in Berlin genügend CNG-Tankstellen, die wenigsten eignen sich allerdings für eine Zufahrt mit dem Lkw“, berichtet Plaß. Mithilfe des Gaslieferanten Gazprom hat der Logistiker aber zwei entsprechende CNG-Tankstellen gefunden. „Die zweite eigentlich nur, um eine Ausweichmöglichkeit zu haben“, erklärt Plaß.
Anders als in Leipzig, wo Zippel auf das Biogas des Anbieters Verbio setzt, kommt in Berlin in der Anfangsphase noch „normales“ CNG zum Einsatz. „Wir haben aber bereits sichergestellt, dass wir in der Hauptstadt ebenfalls den Bio-Kraftstoff nutzen können“, sagt Plaß. Und er ergänzt: „Sobald Kundenanforderungen hierzu vorliegen, stellen wir um.“